Den sogenannten Nierentee, auch bekannt als Blasen- und Nierentee, gibt es sowohl in Apotheken, Drogeriemärkten als auch in Einzelhandelsgeschäften verzehrfertig zu kaufen. Es besteht aber sogar die Möglichkeit, diesen Nierentee selbst aus gesammelten oder im speziellen Fachhandel gekauften Kräutern zusammenzustellen. Bei dem Nierentee handelt es sich um ein heißes Aufgussgetränk, ähnlich dem herkömmlichen Kräutertee, der wie Tee getrunken wird. Da der Nierentee zwar den gesamten Harnweg passiert, dabei aber immer zuerst die Nieren erreicht und durchläuft, wird er vorwiegend Nierentee genannt.

Was ist Nierentee?

Der Nierentee besteht aus einer Mischung verschiedener Kräuter, die eine intensive positive Wirkung auf die menschliche Nierentätigkeit und die gesunde Funktion der Harnwege hat. Eingesetzt wird der Nierentee unter anderem bei verschiedenen Harnwegerkrankungen oder Wasseransammlungen im Körper. Meistens kommt er bei einer Blasenentzündung oder auch bei Nierenproblemen zum Einsatz.

Hierzu wird die Heilkräutermischung wie handelsüblicher Kräutertee mit kochendem Wasser übergossen, ziehen gelassen und dann als teeähnliches Aufgussgetränk immer heiß tassenweise über den ganzen Tag verteilt getrunken.

Inhalt des Nierentee

Der Nierentee wird aus sogenannten Nierenkräutern zusammengestellt. Das sind Kräuter, deren Wirkungsweise besonders auf die Nieren- und Harnweggesundheit abzielen und deshalb zur Therapie bei verschiedenen Beschwerden der Harnwegorgane eingesetzt werden. Das Besondere an diesen Heilkräutern ist die harntreibende Wirkung, die besonders durch die Inhaltsstoffe wie Zitronensäure, Flavonoide und Mineralsalze gefördert wird. Bekannte Heilkräuter für Nierentee sind hierbei:

Allen Kräutern gemein ist, dass sie stark entwässernd wirken und dabei harntreibend sind.

Den Nierentee gibt es als fertige Mischung zu kaufen, er kann aber auch in einem Fachgeschäft individuell zusammen gestellt werden. Hierbei sollte darauf geachtet werden, dass es sich bei den verwendeten Kräutern um Bio-Qualität handelt, um somit Pestizide und andere Giftstoffe im Tee auszuschließen.

Die meisten enthaltenen Heilkräuter wachsen dabei sogar in heimischen Gefilden und können somit auch selbst gesammelt und verarbeitet werden. Dabei sollte man darauf achten, wo diese Kräuter stehen und sie vor dem Verzehr gegebenenfalls gründlich waschen. Danach kann man sich einen Aufguss sowohl aus frischen, als auch aus getrockneten Kräutern herstellen und diesen wie den Nierentee verwenden.

Wirkung

Die enthaltenen Heilkräuter des Nierentees vereint die Wirkung, dass sie sowohl harntreibend, antibakteriell, krampflösend als auch entzündungshemmend sind. Dadurch, dass die Produktion des Harns angeregt wird und der Nierentee entwässernd wirkt, werden nach dem Trinken des Nierentees sowohl die Nieren als auch die anderen Harnwegorgane gut durchgespült. Hierbei werden dann evtl. vorhandene Erreger und Bakterien aus dem Körper heraus befördert und ihre weitere Verbreitung somit vermindert oder ganz verhindert.

Aber auch bei Wassereinlagerungen im Körper, die beispielsweise durch Medikamente hervorgerufen werden können, wirkt der Nierentee entwässernd und entlastet so den Körper und das Herz-Kreislaufsystem. Eine damit einhergehende Gewichtsreduktion ist dabei ein positiver Nebeneffekt.

Durch die entzündungshemmende Wirkung der einzelnen Kräuter werden zusätzlich Infektionen in den Harnwegen bekämpft und an der weiteren Ausbreitung gehindert.

Die antibakterielle Eigenschaft des Nierentees sorgt dafür, dass sich die Bakterien nicht weiter vermehren und ausbreiten können, während Schmerzen, die bei einer Blasenentzündung vorkommen können, durch die krampflösende Wirkung gelindert werden.

Um eine optimale Wirkungsweise zu erreichen, sollte der Tee mit einem Teelöffel pro Tasse abgemessen, mit kochendem Wasser übergossen und dann ungefähr acht bis zehn Minuten ziehen gelassen werden. So entfaltet er seine volle positive Wirkung optimal.

Wie oft und wie lange Nierentee trinken?

Als reinen Genusstee oder als tägliches Getränk sollte der Nierentee nicht betrachtet werden, da er bei übermäßigem Verzehr auch schnell eine gegenteilige Wirkung auf die Gesundheit entwickeln kann.

Da es sich bei dem Nierentee um eine Mischung aus Heilkräutern, die durchaus medizinisch eingesetzt werden, handelt, sollte der Tee nur während einer Erkrankung der Harnwege oder anderer Beschwerden konsumiert werden. Andernfalls würde die stark entwässernde Wirkung des Aufgussgetränkes bewirken, dass der Körper dehydriert und somit ein zusätzliches gesundheitliches Problem schaffen.

Je nach Zusammenstellung der einzelnen Kräuter ist der Nierentee sehr gut als Kur einsetzbar, und zwar so lange, wie die Beschwerden anhalten. Allgemein wird davon abgeraten, von dem Tee mehr als einen Liter täglich zu sich zu nehmen und eine Kur länger als sechs Wochen zu absolvieren.

Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen, hohem Blutdruck oder Herzinsuffizienz ist gänzlich davon abzuraten, den Kräutertee zu konsumieren, da bei den genannten Krankheitsbildern oftmals eine Funktionsstörung der Nieren vorliegt. Die entwässernde Wirkung des Tees würde hier die Nieren unnötig belasten und unter Umständen für zusätzliche Beschwerden sorgen.

Bei leichten Beschwerden oder bei einer sich ankündigenden Blasenentzündung kann es sogar ausreichend sein, diesen nur mit dem Nierentee zu begegnen. Sollten sich die Beschwerden verschlimmern oder keine Besserung eintreten, dann sollte auf jeden Fall ein Arzt hinzugezogen werden.

Nierentee in der Schwangerschaft

Während der Schwangerschaft verändert sich der Körper sehr stark und hat dabei einiges mehr zu leisten. Oftmals kommt es dann aufgrund des veränderten Hormonhaushaltes zu belastenden Wassereinlagerungen im Körper und zu Gewichtszunahmen, die unter anderem zu geschwollenen Händen und Füßen führen können. Aber auch die Anfälligkeit für Blasenentzündungen, Entzündungen der weiteren Harnorgane oder auch einen Nierenstau, steigen in der Schwangerschaft stark an. Kommt es zu Entzündungen der Harnwege, oder finden sich Bakterien im Urin, wird meistens ein Antibiotikum verschrieben, das die Entzündung bekämpft und für Linderung sorgt.

Gegen das Trinken von Nierentee ist als unterstützende Maßnahme und zur Begleitung während einer Entzündung der Harnwege, die mit Antibiotikum behandelt wird, meistens nichts einzuwenden, solange der Genuss im Rahmen bleibt.

Zur Entwässerung, um gegen die Wassereinlagerungen im Körper vorzugehen, sollte der Nierentee nicht eingesetzt werden, da er sonst schnell zur Dehydrierung des Körpers führen könnte.