Kann Tee ablaufen? Eine oft gestellte Frage auf Google in den verschiedensten Variationen
Kann Tee ablaufen? Eine oft gestellte Frage auf
Google in den verschiedensten Variationen

Der eine trinkt ihn täglich, der andere nur ab und zu. So ist es keine Seltenheit, dass ein geöffneter Tee oder gekaufte Teebeutel mehrere Wochen oder gar Monate im Schrank verweilen. Da stellt sich unweigerlich die Frage, ob der Tee denn nicht schlecht wird und wie andere Lebensmittel abläuft? Schaut man nämlich einmal ganz genau hin, dann wird man auf der Teepackung ein Mindesthaltbarkeitsdatum vorfinden. Doch was bedeutet dieses Ablaufdatum auf dem Tee und kann man den Tee danach nicht mehr trinken? Hier erfährst du es.

Wie lange ist Tee haltbar?

Wie auch andere Lebensmittel in Deutschland, besitzt auch Tee ein Mindesthaltbarkeitsdatum. Dieses variiert je nach Teesorte. Bei einer richtigen Aufbewahrung von Tee halten Grüntees, Schwarztees oder Kräutertees zwei bis drei Jahre, Roiboostee, Gelber Tee oder Weißer Tee sogar noch länger. Es gibt aber durchaus auch Tees, bei denen das Mindeshaltbarkeitsdatum drei Jahre nach Kauf überschreitet. Wer es also genau wissen möchte, der sollte einfach einen Blick auf die Verpackung werfen.

Das Ablaufdatum von Tee: In diesem Fall findet man das Mindesthaltbarkeitsdatum dieses Schwarzen Tees auf der Unterseite der Verpackung
Das Ablaufdatum von Tee: In diesem Fall findet man das Mindesthaltbarkeitsdatum dieses Schwarzen Tees auf der Unterseite der Verpackung

Tipp: Für eine optimale Lagerung von Tee empfiehlt es sich, den Tee aus der Verpackung zu nehmen/oder mit der Verpackung in einer Teedose an einen kühlen und trockenen Ort zu lagern. Neben dem Namen der Teesorte, sollte die Dose auch auf jeden Fall mit dem Kaufdatum bzw. dem Mindesthaltbarkeitsdatum beschriftet werden.

Kann Tee schlecht werden?

Da Tee ein Mindesthaltbarkeitsdatum besitzt und damit ablaufen kann, muss nun noch geklärt werden, ob der Tee danach schlecht ist und nicht mehr getrunken werden kann. Dafür muss man sich erst einmal noch einmal die Definition des Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) genauer anschauen. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft schreibt dazu:

Das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) ist kein Wegwerfdatum. Vielmehr gibt es den Zeitpunkt an, bis zu dem ein Lebensmittel unter angemessenen Aufbewahrungsbedingungen seine spezifischen Eigenschaften (z. B. Geschmack, Farbe und Konsistenz) behält.

Dementsprechend gibt es hier keine klare Antwort, sondern es kommt von Fall zu Fall an. So wird der Tee nach dem das Mindesthaltbarkeitsdatum abgelaufen ist, nicht automatisch schlecht. Allerdings kann er an Aroma und Geschmack verlieren.

Gewusst?: Je nachdem wo man den Tee bestellt/gekauft hat, kann man nach der Abkürzung MHD vergeblich suchen. Stattdessen könnte man aber über die Abkürzung „BBD“ stolpern. Diese steht für Best Before Date und ist gleichzusetzen mit unserem Mindesthaltbarkeitsdatum. Anders sieht es übrigens mit der englischen Abkürzung UBD aus. Dies bedeutet ausgeschrieben „Use-by-Date“ und bezeichnet das Datum, bis dann das Produkt verbraucht sein muss. Das sollte man bei Tee aber nicht vorfinden.

Allerdings kann Tee bei schlechter Lagerung durchaus schlecht werden und dass auch vor Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums. Ursache können beispielsweise Lebensmittelmotten sein, die sich im Tee breitmachen. In diesem Fall muss man den Tee leider wegwerfen. Man erkennt einen Mottenbefall, wenn sich in der Verpackung zarte verwobene Fäden vorfinden, so genanntes Gespinst, und man nahe des Lagerorts die Motten antrifft.

Ebenfalls kann Tee durchaus schimmeln. Auch hier ist meist eine schlechte Lagerung die Ursache, da der Tee nicht mit Feuchtigkeit in Kontakt kommen soll. In solch einem Fall geben aber schon visuelle Zeichen einen Hinweis darauf ob der Tee schlecht ist oder nicht. Bei Schimmelbefall ist es auch egal ob das Mindesthaltbarkeitsdatum noch nicht abgelaufen ist. Hier sollte man auf jeden Fall den gesamten Tee wegwerfen und nicht nur die betroffenen Stellen. In unserem Artikel "Kann Tee schimmeln? erfährt man mehr rund um das Thema, zum Beispiel auch ob gekochter Tee ebenfalls schimmeln kann oder nicht.

Können Teebeutel ablaufen?

Alles für den losen Tee gesagte gilt auch für den Teebeutel. So können auch Teebeutel ablaufen, da sie ein Mindesthaltbarkeitsdatum haben. Auch hier bedeutet aber, dass das Überschreiten des Datums nicht automatisch dazu führt, dass die Teebeutel schlecht sind. Dennoch sollte man gerade bei Teebeutel darauf achten, das Mindesthaltbarkeitsdatum dort anzubringen, wo sie gelagert werden, z.B. in einer Dose. Denn auf den einzelnen Teebeuteln findet man in der Regel nicht das Mindesthaltbarkeitsdatum, dies ist nur auf der Gesamtpackung zu finden.

Auch Teebeutel können ablaufen, denn auch sie haben ein Mindesthaltbarkeitsdatum. Die Teebeutel links laufen 04.2024 ab, die rechten halten sogar bis 03.2025. Diese Teebeutel halten damit rund zwei bzw. drei Jahre nach dem Kauf.
Auch Teebeutel können ablaufen, denn auch sie haben ein Mindesthaltbarkeitsdatum. Die Teebeutel links laufen 04.2024 ab, die rechten halten sogar bis 03.2025. Diese Teebeutel halten damit rund zwei bzw. drei Jahre nach dem Kauf.

Achtung bei abgelaufenen Arzneitees

Aufpassen sollte man bei abgelaufenen Arzneitees. Zwar sind diese ebenfalls weiterhin trinkbar, wenn das Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten ist. Allerdings lässt dann die Heilwirkung über die Zeit nach und keinesfalls mehr garantiert werden. Wer den Tee also aufgrund seiner heilenden Wirkungen trinkt, der sollte neuen Tee kaufen. Gewöhnlicherweise haben Arzneitees eine Mindesthaltbarkeit von 18 Monaten.

Schlechten abgelaufenen Tee erkennen

Wie auch bei anderen Lebensmittel kann man auch abgelaufenen Tee ganz einfach mit den folgenden drei Methoden untersuchen:

  • Sichtprüfung: Sind die Teebeutel bereits aufgerissen oder stark verfärbt? Ist Schimmel auf dem losen Tee erkennbar? Gibt es Gespinste/Fäden die auf Lebensmittelmotten schließen könnten? Visuelle Eindrücke sind im ersten Schritt die entscheidende Grundlage zur Beurteilung ob der Tee noch gut oder schon schlecht ist.
  • Geruchsprüfung: Nach dem Sehen kommt das Riechen. Riecht der Tee vergleichsweise merkwürdig, z.B. ranzig oder feucht?
  • Geschmacksprüfung: Ist sowohl die Sicht- als auch die Geruchsprüfung positiv ausgefallen, kann der Tee erst einmal zubereitet werden. Nun kann der erste vorsichtige Geschmackstest folgen. Auch hier sollte man vor dem Trinken erst einmal Farbe und Verhalten beim Aufbrühen des Tees überprüfen. Ist dies ebenfalls alles in Ordnung, kann nun ein erster kleiner Schluck für endgültige Gewissheit sorgen. Zu beachten ist in diesem Prüfschritt: Es ist völlig normal, dass abgelaufener Tee sowohl in der Farbe als auch im Geschmack an Intensität verliert.
  • Was mit abgelaufenen, schlechten Tee machen?

    Sollte der Tee nicht von Motten oder Schimmel befallen, er aber dennoch nicht mehr für das Trinken gut genug sein, dann muss man den Tee dennoch nicht gleich wegschmeißen. So kann man den abgelaufenen Tee beispielsweise noch dazu nutzen, Pflanzen zu düngen, Gerüche zu entfernen oder aber auch hartnäckige Verschmutzungen, z.B. an Töpfen, zu lösen. Einen abgelaufenen Teebeutel kann man darüber hinaus ganz einfach noch zu einer Teebeutelrakete umfunktionieren.