Der cremige und würzige Geschmack von Chai-Tee ist einfach unvergleichlich lecker, weshalb er die Herzen der Europäer im Sturm erobert. Der folgende Beitrag zeigt wissenswerte und interessante Fakten rund um den vielseitigen Chai-Tee.
Was ist Chai-Tee?
Bei Chai-Tee handelt es sich um einen schwarzen Tee, der zu den aromatisierten Tees zählt, aber ohne künstliches Aroma auskommt und je nach Zubereitung mit oder Milch getrunken wird. Übersetzt bedeutet Chai-Tee „Tee Tee“, da Chai vom chinesischen Wort „Cha“ abstammt, was ebenso Tee bedeutet. In Ländern wie Portugal, Russland und Türkei, aber auch beinahe in ganz Asien wird Tee einfach Cha oder Chai genannt.
Der hierzulande bekannte, nicht aromatisierte und gewürzte Chai-Tee heißt im Grunde genommen Masala Tee. In Indien, wo die würzigen Teegetränke ihren Ursprung haben, bedeutet Masala übersetzt einfach nur „Gewürz“.
Herkunft des Chai-Tee
Die Idee für die klassische Mischung an Gewürzen von Chai-Tee rührt möglicherweise von der ayurvedischen Gesundheitslehre. Jedoch spätestens seit der Entdeckung der einheimischen Teepflanze im indischen Bundesstaat Assam im 19. Jahrhundert wird auch schwarzer Tee als Hauptzutat hinzugefügt. Nun war auch der Teeanbau in britischen Kolonien möglich und auch Inder konnten ihn sich leisten. So entstand der indische Chai.
Wer Indien schon einmal besucht hat, konnte sicherlich feststellen, dass es fast überall Chai oder auch Masala Chai zu trinken gibt. Die Tees schmecken dort allerdings immer unterschiedlich, da jeder Händler sein eigenes Geheimrezept besitzt. Eins haben sie aber alle gemeinsam - der Chai hat einen leicht anregenden Effekt und schmeckt stets herrlich würzig.
Varianten des Chai-Tees
Die indischen Varianten des Chai-Tees mit schwarzem Tee, Zucker und den bekannten Gewürzen sind wohl die geläufigsten. Die Variante Yogi-Tee ist aber ebenso bekannt. Hierfür kocht man die Gewürze zuerst einmal für maximal 30 Minuten und siebt sie anschließend ab. Dann wird noch Milch hinzugefügt, da der Tee sonst zu viel Schärfe hätte. Wer mag, gibt für den Geschmack noch Honig oder Zucker dazu.
Es gibt allerdings auch zahlreiche Optionen, Chai-Tee als fertige Mischung zu erwerben. Zudem sind inzwischen allerlei Chai-Sirupe erhältlich, womit der eigene Tee verfeinert wird. Hierbei gibt es unzählige Kombinationen, die man an den individuellen Geschmack anpassen kann. Wer im Chai nicht so viele Kalorien will, kann Honig und Zucker einfach weglassen. Dadurch spürt man allerdings den schwarzen Pfeffer und den Ingwer deutlicher. Dann wird der Chai eben einfach mit Milch, wer möchte aufgeschäumt, verfeinert und zuckerfrei getrunken. Im Herbst ist vor allem der Pumpkin Chai, eine besondere Art des Kürbis Tee, sehr beliebt.
Zutaten und Wirkung von Chai-Tee
Da viele Teetrinker nicht wissen, ob sie Chai-Tee auch vertragen, ist es gut zu wissen, welche Zutaten darin vorhanden sind. Grundsätzlich sind diese Zutaten im Chai-Tee enthalten:
- Ingwer: Die Wurzel besitzt einen antibakteriellen Effekt, außerdem wirkt sie sich positiv auf die Durchblutung aus (siehe hierzu auch Ingwertee).
- Anis: Anissamen regen die Verdauung und den Appetit an und lösen bei Husten den Schleim.
- Kardamom: Fördert die Verdauung, wirkt krampflösend und beruhigend im Magen.
- Zimt: Wirkt Blähungen, Völlegefühl und Appetitlosigkeit entgegen.
- Fenchel: Fenchel mit seinen ätherischen Ölen ist hilfreich bei Blähungen, Völlegefühl und Problemen mit der Verdauung.
Kinder vertragen die Chai-Tee-Variante ganz problemlos, wenn kein Schwarztee enthalten ist. Einige Kinder haben aber auch keinerlei Probleme damit, grünen oder schwarzen Tee zu trinken. Dies ist dann die Entscheidung der Eltern, denn nur sie wissen, was ihr Kind verträgt und was nicht.
Nebenwirkungen von Chai-Tee
Da es sich bei Chai-Tee um Schwarztee handelt, kann es auch zu Nebenwirkungen kommen. Er besitzt einen hohen Gehalt an Teein, was gleichbedeutend zum Koffeingehalt im Kaffee ist. Mögliche Nebenwirkungen sind:
- Wie bei Kaffee auch können Schlafprobleme, Herzklopfen und Nervosität auftreten.
- Zu viel Schwarztee kann zu Vitamin- und Eisenmangel führen.
- Wenn man regelmäßig Schwarztee konsumiert, kann es zu erhöhtem Mineralienverlust führen, da er harntreibend wirkt.
- Durch Gerbstoffe, die in Schwarztee enthalten sind, kann es zu Magen- und Darmproblemen kommen. Insbesondere dann, wenn der Tee lange zieht.
- Da vermehrt Flüssigkeit ausgeschieden wird, kann es zu trockener Haut und vermehrtem Durst kommen, wenn man Schwarztee regelmäßig trinkt. Es ist deshalb ratsam, zum Tee auch ein Glas frisches Wasser zu trinken.
- Wie bei jeder Teesorte hat auch Schwarztee den Nachteil, dass sich die Zähne gelb verfärben können. (erfahre hier deshalb ob man Tee nach dem Zähneputzen überhaupt noch trinken sollte)
Solange Chai-Tee in Maßen getrunken wird, muss man sich über Nebenwirkungen keine Gedanken machen. Im Gegenteil, er besitzt zahlreiche gesundheitliche Vorteile, ist himmlisch würzig und duftet hervorragend.
Ist Chai-Tee gesund?
Die ayurvedische Gesundheitslehre ist der Ursprung des Chai-Tees. Diese basiert darauf, dass sich sämtliche Heilpflanzen auf Seele und Körper auswirken. Die zahlreichen Gewürze des Chai-Tees sind ebenso wohltuend für Geist und Körper. Chai enthält Koffein, welches zwar belebt, aber keinesfalls aufregt. Kardamom ist gut für die Verdauung und durch Ingwer wird das Immunsystem gestärkt.
Da die Gewürze ideal miteinander harmonisieren, wird die Auswirkung der einzelnen Gewürze noch verstärkt. Deshalb ist es nicht überraschend, dass der Chai-Tee in Indien beinahe überall angeboten wird. Dazu werden häufig Nüsse oder süße Backwaren gereicht. Es gibt in Indien kaum eine Familie, die kein eigenes Rezept für den Masala Chai entwickelt hat.
Zubereitung von Chai-Tee
Mit dem Instant-Chai, eine Variation des Instant-Tee, bereitet man sich die schlichteste Variante zu. Dafür lässt man lediglich Wasser aufkochen und gießt es darüber, fertig ist der Chai. Es gibt aber auch leckere lose Tee-Mischungen zu kaufen, welche ein wenig aufwendiger sind. Gewürze und Teeblätter sind hier bereits perfekt gemischt. Diese brüht man zusammen mit Wasser auf und lässt ihn etwas ziehen. Anschließend wird Milch hinzugefügt und je nach Geschmack gesüßt (erfahre hier mehr was man über Tee mit Milch wissen sollte).
Im Fachhandel oder gut sortierten Supermärkten kann man Chai-Tee-Gemische sowohl als klassische Variante, aber auch mit Orange-Ingwer- oder Vanillegeschmack aromatisiert erwerben. Wer puren Chai-Genuss bevorzugt, in dem kein Schwarztee enthalten ist, kann auf reinen Chai-Gewürztee zurückgreifen.
Chai-Tee selber machen
Da in Indien so gut wie jeder seine eigene Rezeptur besitzt, gibt es auch hierzulande kein Patentrezept. Je nach Geschmack kann man noch Gewürze hinzufügen oder auch weglassen. Gewürze können auch einzeln gemörsert werden, was den Chai-Tee in seiner Würzigkeit noch betont. So mögen viele Genießer beispielsweise vermehrt Kardamom oder Ingwer in ihrem Tee.
Chai-Tee wird inzwischen außer mit Schwarztee auch mit Grüntee oder Rooibostee zubereitet. Der Tee wird zusammen mit den vorab gemörserten Gewürzen in der Pfanne kurz angeröstet. Dadurch entfalten die Gewürze ihr wunderbares Aroma. Anschließend gießt man Milch und Wasser darüber und lässt es kurzzeitig aufkochen. Den Chai-Tee nun 15 bis 30 Minuten köcheln lassen, danach in eine Tasse sieben und genießen.