Kaffee und Milch, eine Kombination ohne die manch einer gar nicht mehr aus dem Haus kommen würde, aber wie steht es mit Tee und Milch? Dafür lohnt ein Blick in die Britische Teekultur, den bei den Briten ist es ganz gewöhnlich, dass der Tee mit Milch getrunken wird. Dabei muss man etwas weiter ausholen. Die Briten trinken fast ausschließlich schwarzen Tee und dabei werden auch noch kräftige Sorten bevorzugt. Durch die Zubereitung, bei denen die Teeblätter lose in die Kanne gegeben werden und dort auch verbleiben, wird der Tee allmählich immer stärker. Deshalb wird auch teilweise zusätzliches hei0es Wasser nachgegossen. Durch das Hinzugeben von Milch in den Tee wird dieser dann auch noch etwas milder.

Im Übrigen ist Großbritannien bei der Frage, ob erst die Milch und dann der Tee oder erst der Tee und dann die Milch eingeschenkt werden, in zwei große Lager geteilt. So unterscheidet man zwischen den Parteien Milk-in-first (Mif) und Tea-in-first (Tif). Mif, also erst die Milch und dann der Tee, diente früher zu mindestens für den Schutz von zerbrechlichen Porzellantassen, wie die Wikipedia zu wissen scheint. Bei der Mif-Methoder hat man zu mindestens auch den Vorteil, dass man nicht mehr umrühren muss. Was aber nun tatsächlich besser ist, das muss jeder selbst herausfinden.

Zu welchem Tee trinkt man Milch?


Nach dem wir die Frage beantworten konnten, ob man Milch zum Tee trinken kann, folgt nun zwangsläufig die Frage, zu welchem Tee denn überhaupt Milch passt. Bezieht man sich wieder auf die Britische Teekultur, lautet hier die Antwort ganz klar zu Schwarztees. Der Schwarztee mit Milch ist einfach ein Klassiker und wird beispielsweise auch von den Ostfriesen gerne genossen. Wobei die Ostfriesen in ihren sogenannten Ostfriesentee eher Sahne bevorzugen. Auch für Menge an Sahne in den Tee gibt es von den Ostfriesen eine Bezeichnung, genau eine "Wulkje" muss in den Schwarztee.

Generell kann man aber natürlich zu jedem Tee Milch geben, wenn es denn schmeckt. Überhaupt nicht zu empfehlen ist Milch in teurere (Schwarz)tees zu geben, da man diesen damit ihr auszeichnendes Aroma nimmt.

Milch nimmt Tee die gesunden Eigenschaften


Das Milch im Tee gar nicht so gut sein soll, möchte die Mediziner um Verena Stangl von der Kardiologie der Berliner Charité herausgefunden haben. In einem Beitrag aus dem Jahr 2007 in der Fachzeitschrift "European Heart Journal" kommt sie zu dem Schluss, dass die Milch im Tee die gesunden Eigenschaften des Getränks aufhebt. So würde die Milch die Wirkung von bestimmte Gerbsäuren wie Katechine hemmen, die eigentlich wie Antioxidantien wirken und die Gefäße weiten. So kommen die Autoren am Ende ihrer Arbeit auch zu dem Schluss, „dass die positiven Eigenschaften von Tee in Großbritannien keine Auswirkung auf das Risiko von Herzerkrankungen haben" (Quelle: Lorenz, M., Jochmann, N., von Krosigk, A., Martus, P., Baumann, G., Stangl, K., & Stangl, V. (2007). Addition of milk prevents vascular protective effects of tea. European heart journal, 28(2), 219-223).