Bei der sogenannten Tee Monarde handelt es sich um eine Pflanze der Gattung Monarda aus der Tee hergestellt wird. Deshalb ist sie im Pflanzenfachgeschäft auch unter diesem Namen zu finden, auch wenn die botanische Bezeichnung eine ganz andere ist. Wie der Tee aus der Monarda schmeckt, warum dieser auch Indianernesseltee bzw. Oswego-Tee genannt wird und was es dabei zu beachten gilt, erfährt man nachfolgend.
Was ist die Tee-Monarde?
Es handelt sich um verschiedene Pflanzen der Gattung Monarda aus der Familie der Lippenblütler, aus der Tee hergestellt werden kann. Diese ist auch als Indianernessel bekannt, darüber hinaus wird der Tee aus der Tee-Monarde manchmal als Oswego-Tee bezeichnet. Das lässt sich leicht erklären: Die für den Tee am häufigsten verwendete Goldmelisse (Monarda didyma) ist ursprünglich in Nordamerika beheimatet, wo sie die Oswego-Indianer schon sehr lange kennen. Sie brauen aus ihrer einheimischen Monarde den Tee, der nach ihrem Rezept vor allem nach Minze und Zitrone schmeckt. Als europäische Einwanderer die Pflanze und den Tee entdeckten, bezeichneten sie Letzteren wahlweise als Monarde-Tee, Indianernessel-Tee oder Oswego-Tee. Die Oswego-Indianer verwenden strikt die Naturform der Monarda didyma mit scharlachroten Blüten, die sie auch als Heilpflanze nutzen und die in unserem heimischen Garten ebenfalls eine schöne Figur macht.
Doch es gibt noch mehr Pflanzenarten dieser Gattung, aus denen sich der Tee brauen lässt. Sie unterscheiden sich hinsichtlich ihres Aussehens und der bevorzugten Standortbedingungen, auch der Tee erhält jeweils ein sehr spezielles Aroma je nach verwendeter Unterart. Zu den bekanntesten Pflanzen der Monarda und ihrer Unterart Monarda didyma gehören:
- Goldmelisse (Monarda didyma): Die Blüten der Goldmelisse leuchten rot, es ist die bekannteste Pflanze für den Monarde-Tee. Wer auf die purpurfarbenen Blüten heißes Wasser gießt, erhält einen pinkfarbenen, herb-zitronigen Tee. Ein wenig erinnert er an Earl Grey. Auch gekühlt schmeckt er durch das Zitronenaroma herrlich frisch und macht damit der überzuckerten Limonade ernsthafte Konkurrenz. Man vermutet, dass die Goldmelisse die eigentliche Pflanze war, aus der die nordamerikanischen Ureinwohner ihren heute so bekannten Oswego-Tee brühten. Die Blätter der Goldmelisse schmecken übrigens ein wenig nach Thymian und können durchaus auch als Gewürz verwendet werden. Wer sie selbst anbauen möchte, setzt sie in einen frischen, nährstoffreichen Boden in sonniger oder halbschattiger Lage.
- Wilde Bergamotte (Monarda fistulosa): Wer einen Duft von Oregano mag, entscheidet sich für diese Art (auch Wilde Indianernessel oder Wilde Monarde genannt), die im heimischen Garten auf einem sandigen und trockenen Boden gedeiht.
- Zitronen-Monarde (Monarda citriodora): Bei der Zitronen-Monarde ist das Zitronenaroma am intensivsten. Auch sie gedeiht an einem sonnigen Standort mit trockenem Boden.
- Rosen-Monarde (lat. Monarda fistulosa x tetraploid): Hierbei handelt es sich um eine hybride Züchtung, die mit ihrem Rosen- und Lavendelduft betört. Für den Eigenanbau ist nährstoffreicher, frischer Boden gefragt.
- Feuerschopf (Monarda didyma): Auch die Blüten des Feuerschopfes sind auffällig rot. Er benötigt feuchten und nährstoffreichen Boden.
- Mahagoni-Monarde (Monarda didyma): Die Blüten der Mahagoni-Monarde sind hellrot. Sie gedeiht an sonnigen bis halbschattigen Standorten mit nährstoffreichem Boden.
Übrigens war die Indianernessel (Monarda didyma) auch Protagonist der uns noch heute bekannten Boston Tea Party. Nachdem Ende des 18. Jahrhunderts die amerikanischen Kolonisten den aus England eingeführten Tee boykottierten, schwenkten sie übergangsweise auf den Oswego-Tee um. 1
Damit ist der Indianernesseltee ein Teil der Geschichte von Amerikas Bestrebungen der Unabhängigkeit von Großbritannien. Natürlich darf man die Rolle des Oswego-Tees nun keinesfalls überbewerten. Dennoch konnte die Monarda auch nach diesem historischen Ereignis weiterhin die Menschen begeistern. So wurde sie im Jahr 2003 vom Bund deutscher Staudengärtner zur Staude des Jahres gewählt.
Herkunft der Monarda
Die Pflanzengattung Monarda stammt aus Nordamerika, wo sie bevorzugt in der Prärie wächst. Weil sie sehr anspruchslos und so überall zu finden ist, erhielt sie den Namen Indianernessel, denn die nordamerikanischen Ureinwohner finden und pflücken sie überall. Die Monarda ist winterhart und wächst mehrjährig. Wichtig ist für Gartenfreunde, die sie selbst ziehen möchten, dass sie keine Staunässe verträgt. Wenn gelbe Triebe ab November zurückgeschnitten werden, treibt die Monarda im kommenden Jahr wieder wunderbar aus.
Gewusst? Den Familiennamen „Monarda“ hat die Pflanze übrigens von dem schwedischen Naturforscher Carl von Linné, der sie wiederum nach dem spanischen Arzt und Botaniker Nicolás Monardes benannte. Monardes beschrieb im Jahr 1569 die heilende Wirkung einiger „Neuer-Welt-Pflanzen“ beschrieben, darunter auch diese Gattung.
Tee Monarde kaufen
Wie schon gesagt ist der Begriff „Tee Monarde“ eigentlich eine Neuschöpfung, da es sich bei der Pflanze in der Regel um die Indianernessel handelt. Wer also eine Tee Monarde kaufen möchte und diese nicht im Pflanzenfachgeschäft findet, der sollte einfach generell nach der Monarda fragen.
Indianernesseltee / Oswego-Tee
Die beiden Begriffe Oswego-Tee und Indianernesseltee tauchen für den Tee Monarde sehr häufig auf, weil sie wahrscheinlich schon seit rund 200 Jahren gebräuchlich sind – seit europäische Siedler in Nordamerika mit den Oswegos zusammentrafen und dabei diesen Tee entdeckten. Die Ableitung Tee Monarde stammt ersichtlich vom botanischen Namen Monarda ab, sie könnte deutlich jünger sein.
Wirkung
Abgesehen von seinem fantastischen Geschmack ist der Tee aus der Monarde wohl auch sehr gesund. Die hier beschriebenen Wirkungen der Tee Monarde stellen allerdings kein Heilversprechen im Sinne der Health-Claims-Verordnung dar. Viele der Wirkungen wurden zuerst von den indigenen Völkern Nordamerikas beschrieben, welche die Indianernessel traditionell als Heilpflanze nutzen. In der Tat schreibt man ihr antiseptische, entzündungshemmende und krampflösende Eigenschaften zu. Der Indianernesseltee soll diese Beschwerden lindern:
- Erkältungskrankheiten: Alle Sorten der Art Monarda enthalten relativ viel ätherische Öle, die schleimlösend wirken und wohl auch Schnupfen und Husten lindern sollen.
- Verdauungsbeschwerden: Dem Indianernesseltee wird eine großartige Wirkung gegen Übelkeit, Blähungen und Magen-Darm-Krämpfe zugeschrieben.
- Entzündungen: Vor allem im Mund und im Rachen soll der Tee der Monarda antiseptisch wirken und Halsschmerzen, Zahnfleischentzündungen und Mundgeruch zurückdrängen.
- Hautprobleme: Auch eine äußerliche Anwendung kann sich bei leichten Hautreizungen lohnen. Die Oswegos empfehlen die Pflanze gegen den Juckreiz nach Insektenstichen.
Nebenwirkungen
Im Prinzip soll der Tee der Monarda. Er enthält aber im Vergleich zu anderen Tees relativ viel Jod. Wer dieses gar nicht verträgt, könnte bei sehr viel Genuss der Tee Monarde von diesen Nebenwirkungen betroffen sein:
- Störung des Verdauungstrakts
- Hautausschlag
- Schilddrüsenüberfunktion
Es gibt jedoch keine klinischen Studien, die eine etwaige schädliche Wirkung von Konsum der Tee Monarde belegen.
Geschmack
Der Tee schmeckt und duftet je nach verwendeter Pflanze stark nach Zitrone, Minze, Oregano, Lavendel oder Rosen. Das Zitronenaroma ist immer dabei.
Zubereitung
Der Tee lässt sich aus frischen und getrockneten Blüten und Blättern der Monarda zubereiten. Nach dem Übergießen mit kochendem Wasser muss er zwischen fünf und zehn Minuten ziehen.
Quellen und Verweise
- 1 Volo, J. M. (2012). The Boston Tea Party: the foundations of revolution. Bloomsbury Publishing USA.