Tereré ist ein in Europa weniger bekanntes Erfrischungsgetränk, welches jedoch zunehmend an Popularität gewinnt. In Südamerika erfreut es sich jedoch großer Beliebtheit. Alles was man über das Erfrischungsgetränk, sowie seine Herstellung und Herkunft wissen sollte, erfährt man nachfolgend.
Was ist Tereré?
Tereré (tererê) ist ein beliebtes teeähnliches Getränk welches vor allem in südamerikanischen Ländern wie Paraguay und Uruguay, sowie in Teilen Argentiniens, Boliviens, Chiles und Brasiliens bekannt und beliebt ist. Das traditionelle Getränk der Einheimischen setzt sich aus Mate-Teeblättern, welche mit einem kräftigen Schuss Eiswasser aufgegossen werden zusammen. Aufgrund seiner Zubereitung mit Eiswasser wird Tereré vor allem in Sommermonaten und während Hitzeperioden dem klassischen und heiß zubereiteten Mate-Tee vorgezogen. Nimmt man es nicht ganz genau, könnte man Tereré auch als Mate-Eistee bezeichnen, bzw. es in die Kategorie des Cold Brew Tee einordnen.
Mittlerweile wird der Genuss des Aufgussgetränks in vielen Regionen Südamerikas bereits als eine Art Zeremonie im engeren Freundeskreis gehandhabt. Dabei wird der erfrischende Mate-Tee in einem speziellen Gefäß, der traditionellen Guampa, innerhalb der Runde weitergereicht und ausgetrunken. Wobei traditioneller Weise die jüngste an der Zeremonie teilnehmende Person für das Nachschenken bzw. Befüllen der Guampa verantwortlich ist.
Woher stammt Tereré?
Die Entstehung des Erfrischungsgetränkes reicht weit in die Geschichte zurück, denn schon zur Zeit der Guarani, einem der ersten Völker Südamerikas, waren kalte Aufgussgetränke bekannt. Während des Chacokrieges (1932-1935) sollen Soldaten das kühle Teegetränk angeblich wiederentdeckt und aufgebessert haben. Sie tranken den Mate-Tee nämlich kalt, um zur Zubereitung kein Feuer entzünden zu müssen, welches dem Feind ihre Position verraten hätte. Stark weiterentwickelt wurde der Brauch des Tererétrinkens vor allem unter dem Einfluss der europäischen Einwanderer.
Wie wird Tereré zubereitet?
Ähnlich wie bei der Zubereitung eines klassische Mate-Tees wird für einen Tereré ein spezielles Gefäß, die sogenannte Guampa, ungefähr bis zur Hälfte mit dem Yerba Mate-Kraut befüllt. Anschließend wird die Yerba leicht mit Wasser befeuchtet und fest in die Guampa gepresst. Auf diese Weise können die Aromen der Yerba später besser abgegeben werden.
Anschließend wird die Yerba mit Eiswasser übergossen, bis die Guampa fast zur Gänze gefüllt ist. Bevor das Eiswasser zum Aufguss verwendet wird, kann es mit gemörserten oder zerstoßenen Kräutern, den „yuyos“ oder „remedios refrescantes“, aromatisiert werden. Neben der beliebten Pfefferminze sind aber auch alle anderen Arten von Minze zur Aromatisierung des Eiswassers geeignet. Tereré ist aber nicht nur wegen seines erfrischenden Geschmackes, sondern auch aufgrund seiner gesundheitsfördernden Eigenschaften beliebt. Dem Getränk wird nämlich eine stark energiespendende, oxidationshemmende und reinigende Wirkung auf den menschlichen Organismus zugeschrieben.
Genossen wird das Erfrischungsgetränk mittels einem Trinkrohr aus Metall oder echtem Silber, der sogenannten Bombilla, an dessen Ende ein Sieb befestigt ist, welches das aromatisierte Wasser von den Blattstücken trennt.
Nun noch kurz ein paar Worte zur bereits mehrfach erwähnten Guampa, dem klassischen Tereré-Trinkgefäß. Im Gegensatz zu der aus Kürbis hergestellten Kalebasse, die als typisches Gefäß für einen klassischen Mate-Tee gilt, wird eine Guampa meist aus Holz oder Rinderhorn gefertigt und mit Verzierungen aus Silber oder anderen Metallen geschmückt.
Wie kann man Tereré verfeinern?
Klassischerweise besteht Tereré nur aus zwei Zutaten, nämlich einem Mate-Tee und Eiswasser. Doch haben unterschiedliche Geschmäcker und Vorlieben bereits zu zahlreichen Abänderungen der klassischen Rezeptur geführt. Ein Grund für Verbesserungen an der Grundrezeptur war höchstwahrscheinlich auch das leicht bittere Aroma des Tereré. In vielen Regionen Argentiniens wird das Erfrischungsgetränk gerne mit dem frisch gepressten Saft vollreifer Zitrusfrüchte wie Zitrone, Limette, Orange, Mandarine oder Grapefruit verfeinert. Zudem sind auch die Beigabe von Zitronengras oder Ingwer beliebt. Ein Aufguss mit kohlensäurehaltigem Eiswasser ist ebenfalls eine bereits gebräuchliche Variante bei der Tereré-Zubereitung.