Wer sich mit Mate auseinandersetzt, der wird irgendwann auch über den Chimarrão und damit auch auf Erva-Mate stoßen. Doch wo ist der Unterschieden zwischen dem Chimarrão, Erva-Mate und der bekannten Yerba Mate? Und was zeichnet den Chimarrão aus? Nachfolgend erfährst du es.

Was ist Chimarrão?

Chimarrão ist die brasilianische Bezeichnung für den Mate-Tee. Ausgesprochen wird der Chimarrão wie folgt: “shim – a – how”. In Brasilien sagt man, der Chimarrao ist das "Getränk der Gemeinschaft".

Mate-Tee gilt ja allgemein in den südamerikanischen Ländern als Nationalgetränk, sodass es nicht überrascht, dass das ein oder andere Land eine eigene Bezeichnung und andere Zubereitungsformen dafür hat.

Hauptbestandteil des Chimarrão ist die Erva-Mate, die in anderen Ländern, unter anderem auch bei uns in Deutschland, als Yerba-Mate oder einfach nur Mate bekannt ist. Kauft man also Erva-Mate, sollte diese in der Regel aus Brasilien kommen. Die im Chimarrão verarbeitete Erva-Mate unterscheidet sich in ihrer Form stark von der eher bekannten Form der Yerba-Mate, dazu aber unten mehr.

Chimarrão Barão de Cotegipe Tradicional aus Brasilien
Chimarrão Barão de Cotegipe Tradicional aus Brasilien

Getrunken wird der Chimarrão aus der naturgewachsenen Cuia, die der ein oder andere auch unter dem Begriff Kalebasse kennt. Während normalerweise die Kalebasse unten sehr bauchig und nach oben hin spitzer wird, sodass sich die Öffnung verengt, öffnet sich die Cuia nach oben hin wieder. Wie auch die Kalebasse wird die Cuia ursprünglich aus einem Flaschenkürbis hergestellt, heute gibt es diesen speziellen Mate-Becher aber auch aus anderen Materialien und in den verschiedensten Formen.

Aus der Cuia wird der Chimarrão letztendlich mit der Bomba getrunken, der brasilianischen Bezeichnung für die uns bekannte Bombilla, dem traditionellen Trinkröhrchen mit Sieb/Filter am unteren Ende.

Unterschied Erva-Mate und Yerba-Mate

Wie gesagt kommt beim Chimarrão normalerweise brasilianische Erva-Mate statt der bekannten Yerba-Mate zum Einsatz. Auch wenn beide Mate-Sorten von der gleichen Pflanze (Ilex paraguariensis) stammen, unterscheiden diese sich in ihrer Verarbeitungsform. Dies muss man wissen, wenn man einen Chimarrão kauft und zubereitet. Die Bezeichnung "Erva" ist das portugiesische Wort für Kraut, während "Yerba" das spanische Wort für Kraut (auch hierba) ist.

Während man bei Yerba-Mate in der Regel vor allem klein geschnittene Blätter des Mate-Strauchs bekommt, sind diese bei Erva-Mate viel feiner gemahlen, sodass der Großteil der Mate aus Pulver mit kleinen Mate-Stückchen besteht. Sich also über diesen Staub negativ zu äußern zeigt leider, dass man sich nicht mit der Materie auseinandergesetzt hat.

Der Unterschied zwischen Erva-Mate und Yerba-Mate im Bild: Links die feingemahlene Erva-Mate und rechts die Yerba-Mate
Der Unterschied zwischen Erva-Mate und Yerba-Mate im Bild: Links die feingemahlene Erva-Mate und rechts die Yerba-Mate

Geschmack

Wer Mate-Tee liebt, dem wird Chimarrão auf jeden Fall auch schmecken. Auch hier hat man den bekannten rauchig-erdigen Geschmack, verfeinert um eine süß-säuerliche Nuance. Am Ende bleibt ein etwas fruchtig, aber immer mildes Geschmackserlebnis. Leider wird die schriftliche Beschreibung dem Geschmack des Chimarrão nicht gerecht, weshalb man ihn auf jeden Fall selber einmal probieren sollte.

Kaufen

Gekauft werden kann echter Chimarrão am einfachsten im Internet. So findet man auf Amazon beispielsweise einige Chimarrão Angebote. Man sollte dabei auf jeden Fall achten, dass der Chimarrão aus Brasilien stammt. Zu finden ist der Erva-Tee dabei unter der Bezeichnung Barão Erva-Mate.

Zubereitung

Die Zubereitung des Chimarrão ist ganz einfach. Man füllt dafür die Cuia oder auch Kalabasse zu 2/3 mit dem Mate-Tee. Anschließend kippt man den Behälter, mit darauf gelegter Hand, sodass kein Chimarrão rausfällt. Am Ende soll der ganze Chimarrão auf einer Seite sein. Mit der Bombilla drückt man nun die Erva-Mate an die Seite zu einer festen „Wand“. Anschließend wird an die freie Seite kaltes Wasser eingefüllt, bis sie halb bis dreiviertel voll ist. Man hält dabei das Behältnis die ganze Zeit schräg und lässt nun alles etwa 5 Minuten schräg ziehen. Damit man das nicht die ganze Zeit selbst in der Hand haben muss, kann man etwas unter die Kalabasse stellen und sie anlehnen, damit diese selbst schräg steht. Man kann den Schritt des Einziehen des Wassers auch überspringen.

Sobald das Wasser größtenteils eingezogen ist, legt man nun die Bombilla in die leere Seite, die der Mate zugewandt ist. Nun drückt man sie fest gegen die Mate-Wand und dreht sie dann in die Wand, so dass die Bombilla im rechten Winkel zur Mate steht. Sobald die Bombilla eingesetzt ist, wird sie nicht mehr bewegt.

Nun kann man endlich an das Trinken des Chimarrão gehen. Dafür gießt man immer wieder rund 80 Grad heißes Wasser in die leere Seite und trinkt diesen nach und nach. Man kann so oft nachgießen wie man möchte bzw. bis der Geschmack nachlässt.

Wer das die ganze Zubereitung auch noch einmal in bewegten Bildern sich anschauen möchte, dem kann ich das nachfolgende englischsprachige Video empfehlen (auch wenn hier mit Yerba-Mate statt mit Erva-Mate der Chimarrão zubereitet wird):