Jeder kennt die klassischen Teesorten wie Schwarzen Tee, Früchtetee oder Kamillentee. Die Teeindustrie bringt aber immer weitere neue Sorten auf den Markt mit zum Teil kreativen Geschmacksnoten. So schmeckt der Früchtetee nicht mehr nur nach Vanille, sondern nach Lebkuchen, türkischem Apfel, Karamell oder gar einem Blueberry Muffin. Da stellt sich einem die Frage, wie gesund das ganze eigentlich ist.

Was ist aromatisierter Tee?

Die Nachfrage nach aromatisierten Tees steigt sowohl in Deutschland als auch in anderen europäischen Ländern zunehmend. Dies betrifft alle möglichen Teesorten. Bei aromatisiertem Tee handelt es sich um Teesorten, welche mit zusätzlichen Geschmacksaromen versehen werden. So schmeckt der Schwarze Tee plötzlich nach Vanille oder Erdbeere. Zur Verfeinerung können sowohl Kräuter als auch Gewürze oder Früchte herangezogen werden. Durch klassische Trocknungsprozesse des Tees verfliegen die natürlichen Aromen bei der Herstellung zu großen Teilen. Daher geht man her, und sorgt für eine nachträgliche Aromatisierung. So wird der Geschmack verfeinert und die angegebenen Geschmacksnuancen können besser herausgeschmeckt werden. Das Produkt wirkt insgesamt attraktiver.

Aromatisierte Tees gab es schon in China zur Zeiten der Song-Dynastie (960-1279). Zunächst am kaiserlichen Hof wurden dem Tee pflanzliche oder tierische Duftstoffe wie Pfirsichblätter, Gewürze, Orangeschalen oder Moschus hinzugefügt. Bekannt sind auch noch heute aromatisierte Tees mit Blütenaromen, wie Jasmin oder Rose, oder beispielsweise Fruchtaromen.1

Bereits Lu Yu schrieb in der ältesten überlieferten Schrift zum Tee, im Cha Ching, dass dem Tee „Lauch, Ingwer, Jujuben, Mandarinenschalen, Kornelkirschen und Pfefferminze beigemisch wurde. Er zieht für sich das Fazit: „Leider ist diese schlechte Angewohnheit, Tee zu entwürdigen, heute schon verbreitet.“ 2

Herstellungsverfahren

Aromen setzen sich aus einer großen Anzahl an Molekülen zusammen. Hier können sowohl natürliche Zusätze als auch synthetisch oder chemisch erzeugte Aromen verwendet werden. Natürliche Aromen werden meist aus Früchten oder auch Gewürzen extrahiert. Eine weitere Methode, um natürliche Aromen zu gewinnen, ist die Fermentation oder Gärung.

Synthetische Alternativen gleichen den natürlichen Aromen häufig in Geschmack und Geruch. Sie können meist in Wasser oder Alkohol gelöst werden und kommen dann als flüssiges Aroma daher. Bei der Herstellung hochwertiger Tees, wie man sie im Teefachgeschäft erhält, werden die flüssigen Aromen direkt auf den Tee gesprüht. Anschließend wird der Tee gut durchgemischt, so dass sich die Aromen gleichmäßig verteilen können. Dies ist wichtig, damit der Geschmack bei jeder Tasse gleichbleibend ist. Die flüssige Aromatisierung sorgt dafür, dass sowohl der Geschmack als auch der Duft des Tees sehr aromatisch sind.

Alternativ kann ein Tee auch mit einem trockenen Aroma verfeinert werden. In diesem Falle liegt das Aroma meist in Pulver- oder Granulatform vor. Hierfür benötigt man einen Träger wie beispielsweise Stärke oder Gummi arabicum. Hierauf trägt man das flüssige Aroma auf. Anschließend kann man es mit dem Tee vermischen. Der Effekt dieser Aromatisierung ist allerdings nicht so intensiv wie bei der Verwendung eines flüssigen Aromas. Hier leidet vor allen allem der Duft. Im Geschmack unterscheiden sich die Tees allerdings nicht. Ein Vorteil dieser Methode ist jedoch, dass auf diese Weise aromatisierte Tees eine höhere Haltbarkeit mit sich bringen. Die Tees sind in der Regel mindestens zwei Jahre haltbar. Mit der flüssigen Aromatisierung erreicht man schon nach wenigen Monaten das Ablaufdatum. Tees mit Citrusaromen sind im Übrigen besonders empfindlich. Hier kommt es schnell zu Oxidationsprozessen. Je frischer der Tee genossen wird, desto besser.

Bekannte aromatisierten Teesorten

Zu den bekanntesten aromatisierten Teesorten zählen der Jasmintee oder der Rosentee. Vielfach werden Tees auch mit einem Zitronenaroma versetzt. Die bekannteste aromatisierte Teesorte ist allerdings der Earl Grey, ein Schwarzer Tee. Dieser wird mit dem Aroma der Bergamotte versehen.

Auch der indische Chai-Tee gehört zu den gängigen aromatisierten Teesorten. Hierin finden sich Gewürze wie Ingwer, Zimt, Pfeffer, Kardamom, Muskat und Nelken wieder.

Ist in aromatisierten Tees Zucker enthalten?

Automatisierter Tee enthält nicht automatisch Zucker. Normalerweise ist Tee nahezu kalorienfrei. Dennoch schmecken viele aromatisierten Tees süß. Zum Teil werden die Teesorten mit Stevia gesüßt um die gewünschte Süße herzustellen. Bei Stevia handelt es sich allerdings um ein umstrittenes Lebensmittel, welches noch nicht endgültig in der EU zugelassen ist. Lediglich der Zusatzstoff E9 160 hat eine eindeutige Zulassung. Dieser wird jedoch in den Tees regelmäßig nicht verwendet.

Kann aromatisierter Tee schädlich sein?

Grundsätzlich ist Tee ein sehr gesundes Getränk. Dies gilt sowohl für aromatisierten als auch für natürlichen Tee. Beim Kauf sollte man allerdings darauf achten, dass der Tee frei von Pestiziden, Schwermetallen oder anderen Schadstoffen ist. Dies gilt besonders für Teesorten, die aus Fernost kommen. Beim Kauf sollte man daher großen Wert auf die Qualität des Tees legen. Hier kann man sich an eine renommierte Marke halten oder auch zum Teehändler des Vertrauens gehen.

Bei der Aromatisierung mit natürlichen Zutaten sind grundsätzlich keine schädlichen Nebenwirkungen zu erwarten. Die Reinheit eines Tees wird unter anderem mit einem Gütesiegel angegeben, welches sich auf der Verpackung befindet. Es verifiziert einen kontrollierten Anbau und schließt die Verwendung weiterer Zutaten aus. Am besten achtet man beim Kauf darauf, dass der Tee ein Biosiegel trägt.

Tees mit synthetischen Aromastoffen sollten dagegen mit Bedacht getrunken werden. Werden Tees mit synthetischen Aromen behandelt, kann es unter Umständen zu allergischen Reaktionen kommen. Auch können allgemeine Unverträglichkeiten auftreten. Dies liegt daran, dass diverse Chemikalien verwendet werden, wie Rauchsalz, Äthylvanillin oder Aromastoffe, wie sie auch für die Erstellung von einer Bratensauce verwendet werden. Hierbei handelt es sich um sogenannte Reaktions- und Raucharomen.

Aromatisierte Tees stehen daneben auch im Verdacht, die Geschmacksnerven zu beeinträchtigen und das Verlangen nach industriell hergestellten Lebensmitteln zu steigern. Auch der Geruchssinn kann dauerhaft gestört werden. Bei der Herstellung chemischer Aromastoffe werden diverse Trägersubstanzen sowie Geschmacksverstärker oder Konservierungsstoffe verwendet. Diese müssen nicht extra ausgewiesen werden. Darüber hinaus befinden sich auch verschiedene chemische Extraktions- und Lösungsmittel im Produkt. Zusätzlich kommen auch genveränderte Pilze, Bakterien oder Hefen bei der Herstellung eines Aromas zum Einsatz. Insgesamt stehen Aromen im Verdacht, ein Suchtverhalten hervorzurufen. Dadurch kann es langfristig zu Übergewicht kommen. Zudem kann ein Gewöhnungseffekt eintreten. So werden frische Produkte immer uninteressanter. Zudem entstehen Heißhungerattacken auf ebenfalls künstlich aromatisierte Produkte.

Quellen und Literatur