Basilikum eignet sich in der Küche nicht nur zum Verfeinern verschiedenster Gerichte, sondern auch als heißer, aromatischer Aufguss. Basilikumtee ist gesund, schmeckt würzig und aromatisch und kann noch dazu schnell und unkompliziert zubereitet werden.
Was ist der Basilikum Tee?
Streng genommen handelt es sich bei Basilikumtee gar nicht um richtigen Tee, sondern um einen Aufguss, da seine Blätter nicht der Teepflanze Camellia sinesis entstammen. Basilikum ist eine Gewürzpflanze aus der Gattung der Lippenblütler, die im mediterranen Raum bereits seit tausenden von Jahren kultiviert wird. Ursprünglich stammt das Basilikum, oder auch Königskraut genannt, aus tropischen Gebieten Südamerikas, Afrikas und Asiens. Basilikumtee wird lediglich aus den Blättern der Basilikumpflanze hergestellt. Je nach Belieben können bei der Zubereitung des Tees frische Blätter vom Stock oder Tulsi, getrockneter indischer Basilikum verwendet werden, der eng mit dem herkömmlichen Basilikum verwandt ist.
Tulsi, oder auch heiliges Basilikum genannt, gilt in Indien als heilig und ist dem Gott Vishnu geweiht. Zusätzlich wird ihm aufgrund seiner Vielzahl an gesunden Inhaltsstoffen eine lebensverlängernde Wirkung nachgesagt.
Anders als der „normale“ Basilikum wird Tulsi meist nur zu medizinischen Zwecken als Tee oder ätherisches Öl verwendet. Man unterscheidet deshalb auch noch einmal zwischen dem „normalen“ Basilikumtee und dem Tulsitee.
Wirkung
Basilikum ist nicht nur ein Allrounder in der Küche, sondern auch ein wirksames Heilmittel. Bereits im ersten Jahrhundert nach Christus wurde Basilikum als Heilkraut im Römischen Reich gehandelt und fand seine Erwähnung in vielen medizinischen Schriften.
Und auch im Ayurveda, der traditionellen indischen Heilkunst, ist Tulsi schon lange ein beliebtes und anerkanntes Therapeutikum. Die saftig grünen Blätter des Basilikums sind so reich an Vitaminen, Mineralstoffen, ätherischen Ölen und kraftvollen Antioxidantien, sodass sie heiß aufgebrüht wirksam bei diversen körperlichen Beschwerden eingesetzt werden können. Besonders die ätherischen Öle tragen wesentlich dazu bei, dass das „Königskraut“ eine antibakterielle, entzündungshemmende und schleimlösende Wirkung im Körper entfaltet.
Dass die heilende Wirkung des Basilikums überdurchschnittlich ist, zeigen medizinische Studien, in denen multiresistente Bakterienstämme erfolgreich bekämpft werden konnten. Das enthaltene Kalzium, Eisen, Vitamin K und Beta-Carotin unterstützen die Knochen- und Blutbildung, stärken das Herz-Kreislauf-System und erhalten die Sehkraft. Auch bei harmlosen, lästigen Beschwerden wie Kopfschmerzen oder sogar Migräne kann eine heiße Tasse Basilikumtee wahre Wunder wirken. Bei Regelschmerzen oder Wechselbeschwerden wirkt der heiße Aufguss regulierend. Aus diesem Grund ist das Basilikum eine beliebte Heilpflanze in der Frauenheilkunde.
Ebenso können Menschen, die unter Nervosität leiden oder von Panikattacken geplagt werden, von der Wirkung der grünen Blätter profitieren. Auf diesem Gebiet wirkt das Basilikum nämlich stresslindernd und beruhigend. Da Basilikumtee jeglicher Art koffeinfrei ist, eignet er sich bestens als Grün- und Schwarzteealternative und kann auch noch spät Abends genossen werden.
Nebenwirkungen
Grundsätzlich kann der aromatische Kräuteraufguss bedenkenlos genossen werden. Von einem übermäßigen Konsum sollte jedoch abgesehen werden, da Basilikumtee Estragol enthält. Dieser Stoff ist ein natürlicher Bestandteil der enthaltenden ätherischen Öle und kommt in vielen anderen Pflanzen, wie zum Beispiel Anis und Fenchel vor.
Bereits seit geraumer Zeit hält sich das Gerücht, dass Basilikum daher krebserregend sei. Das ist aber so nicht richtig, da man täglich über eine lange Zeitspanne hinweg 20 Basilikumblätter konsumieren müsste, um letztendlich eine kritische Schwelle zu überschreiten.
Nichtsdestotrotz sollten Schwangere Basilikumtee in Maßen konsumieren, da Estragol und ätherische Öle im Allgemeinen eine wehenfördernde Wirkung besitzen und daher eine Frühgeburt auslösen können.
Wer seinen Basilikumtee gerne etwas exotischer mag und daher auf den indischen Tulsi greift, sollte beachten, dass er effektiv den Blutzuckerspiegel senken kann. Menschen mit einer Hypoglykämie, die also zu einer Unterzuckerung neigen, sollten den indischen Basilikumtee daher nicht standardmäßig in ihre Diät aufnehmen.
Geschmack
Basilikumtee schmeckt frisch, aromatisch und würzig. Als heißer Aufguss lässt sich die einzigartige Mischung aus süßen, pfeffrigen und ein wenig bitteren Aromen ausgezeichnet genießen.
Das indische Basilikum, Tulsi, hingegen unterscheidet sich sowohl optisch als auch im Geschmack vom herkömmlichen Basilikum. Der Stiel des indischen Basilikums ist haarig und seine Blätter weisen eine eher gezackte Form auf. Geschmacklich ist Tulsi intensiver und pfeffriger, während er gleichzeitig ein deutliches Aroma nach Anis, Nelken und Zitrus aufweist. Wer gerne Grün- oder Schwarztee trinkt, wird beim indischen Tulsi definitiv eine gewisse geschmackliche Parallele feststellen.
Zubereitung
Hausgemachter Basilikumtee ist einfach zuzubereiten, köstlich und noch dazu ein richtiger Booster für das Immunsystem. Um frischen Basilikumtee zu kochen, benötigt man eine Handvoll frisch gezupften Basilikum vom Stock, den man in jedem Supermarkt kaufen kann.
Damit das Kraut seine volle Wirkung entfalten kann, sollte es zuerst kleingehackt werden. Danach werden die zerkleinerten Blätter in ein Teesieb gegeben und mit kochendem Wasser übergossen. Möchte man seinem Basilikumtee einen interessanten Touch geben, kann man an dieser Stelle auch ein wenig losen, grünen Tee hinzugeben.
Der Aufguss sollte etwa 3-4 Minuten ziehen und kann je nach Belieben mit Honig oder Agavendicksaft gesüßt werden. Die Ziehzeit bei der Zubereitung mit getrockneten Basilikum beläuft sich auf 10 Minuten.
Wer einen etwas ausgefalleneren Teegenuss bevorzugt, findet im Bioladen oder Reformhaus Tulsi, den hochwertigen Basilikumtee aus Indien. Wird eine lose Teemischung verwendet, ist ein Teelöffel für eine Tasse vollkommen ausreichend. Damit der Tulsi seine volle Wirkung entfalten kann, sollte er etwa 6-10 Minuten lang ziehen. Im Gegensatz zu herkömmlichen Basilikum ist Tulsi nur in getrockneter Form verfügbar. Wer jedoch über einen grünen Daumen verfügt und gleichzeitig ein wenig Geduld mitbringt, kann ihn im heimischen Garten selber anpflanzen und den heiligen Basilikum aus Indien ganz frisch genießen.
Tipp: Supermarkt-Basilikum richtig pflegen, für fast unendlich viel Basilikum-Tee
Wie man bei der Zubereitung sieht, kann man Basilikum-Tee super einfach aus frischem Basilikum herstellen. Wer hierbei nur kleine Mengen trinkt, der kommt gut mit einem Basilikum-Topf aus dem Supermarkt aus. Leider gehen diese Supermarktpflanzen meist relativ schnell wieder kaputt. Dies muss aber nicht sein. Pflegt man diese nämlich richtig, dann hält sich der Basilikum nahezu ewig. Folgende Tipps sollte man dabei beachten:
- Pflanze umtopfen: Die Supermarktpflanzen sind meist völlig überzüchtet für den kleinen Topf den sie haben. So befindet sich in einem Topf auch nicht nur eine einzige Pflanze (auch wenn es danach aussieht), sondern gleich mehrere. Deshalb sollte man die einzelnen Pflanzen auf jeden Fall gleich in mehrere größere Töpfe umtopfen (der Topf sollte mindestens in zwei neue Töpfe geteilt werden).
- Richtig Platzierung: Der umgetopfte Basilikum sollte nun auf einer hellen Fensterbank bei Raumtemperatur platziert werden.
- Richtig Gießen: Ebenfalls sollte man darauf achten, den Basilikum regelmäßig zu gießen. Staunässe ist dabei auf jeden Fall zu vermeiden!
- Richtig Ernten und Scheiden: Auch beim Ernten und dem Schneiden sollte man ein paar Dinge beachten. So sollte man regelmäßig die obersten Basilikum-Triebe zurückschneiden oder abzupfen, damit dieser keine Blüten bildet und anschließend verwelkt. Wenn man nun frische Basilikum-Blätter für den Tee abernten möchte, sollte man immer die untersten Blätter bevorzugen, da diese am größten und aromatischten sind. Wichtig, egal an welcher Stelle: Man sollte immer den Hauptrieb ernten, wenn dieser schon zwei Nebentriebe gebildet hat. So wird die Pflanze mit der Zeit immer buschiger und man bekommt viel mehr aus der Ernte. Im Detail sieht man das im unteren Video.
- Basilikum vermehren: Sollte es doch einmal mit dem Ursprungs-Basilikum zu Ende gehen, dann kann man ihn kurz davor noch vermehren. Einfach die Triebspitzen in Stecklinge verwandeln und schon geht es weiter mit der Basilikum-Produktion.
Quellen und weiterführende Literatur
- Taschée, S. (2020). Das große Buch vom Kräutertee. Natürlich Trinken und Genießen. Braunmüller Verlag.