Auch wenn der Lapacho-Tee streng genommen gar kein Tee ist, da er nicht aus der Teepflanze (Camellia sinensis), sondern aus der Rinde des Lapacho-Baums hergestellt wird, gilt er dennoch als sehr gesund. Ihm wird gar eine krebshemmende Wirkung zugeschrieben. Doch Medizin kann in der falschen Dosierung schnell zum Gift werden. Deshalb stellt sich auch hier die Frage, ob der Genuss des Lapacho-Tees oder Lapacho-Eistees gefährlich sein kann und wenn ja, wann genau? Nachfolgend erfährst du es.
Lapacho-Tee ist gesund
Bevor wir zu all den potentiellen Gefahren des Lapacho-Tees kommen, sollte dennoch erst einmal festgehalten werden, dass der Lapacho-Tee sehr gesund ist. Es hat schon einen Grund, warum der Lapacho-Baum von den indigenen Völkern unter anderem auch liebevoll als Baum des Lebens betitelt wird. Bereits die Ureinwohner Südamerikas nutzen den Lapacho-Tee als entzündungshemmendes Heilmittel bei Fieber oder verwendeten ihn im Zusammenhang mit Pilzinfektionen oder Magenbeschwerden.
In einer Studie wurde zudem gezeigt, dass der in der Pflanze enthaltene Stoff Lapachol das Wachstum von Krebszellen in Zellkulturen verhindern kann.1 Das dies aber auch bei Menschen wirkt und ein Tumor damit bekämpft werden könnte, konnte bisher allerdings nicht in einer klinischen Studie nachgewiesen werden.
Anwendung beschränken
Dennoch ist Vorsichtig beim maßlosen Konsum von Lapacho-Tee geboten. Eine zu hohe Lapachol-Konzentration könnte nämlich negative Nebenwirkungen, wie beispielsweise Übelkeit, Erbrechen und Durchfall zur Folge haben. Bei Ratten wurden sogar Schäden an den Chromosomen hervorgerufen.2 Vielleicht steht auch deshalb die Frage im Raum, ob Lapacho-Tee gefährlich sein kann.
Zwar ist die Konzentration von Lapachol im Tee zu niedrig um wirkliche Schäden anzurichten, dennoch sollte man den Tee nur für einen kurzen Zeitraum trinken und dann eine Pause machen. Er soll auch kein Medikament ersetzen, sondern unterstützend wirken.
Kein Tee für Schwangere
In der Schwangerschaft sollte man tatsächlich auf Lapacho-Tee verzichten. Auch hier gab es nämlich Studien mit Ratten, in denen es zu einer Verlangsamung des Wachstums der Föten und mehr verstorbene Föten als in der Vergleichsgruppe kam. Auslöser hierfür soll das enthaltene Lapachol sein, dass sich negativ auf den Wachstum der Zellen auswirken soll. Ärzte raten deshalb Schwangere zu einem Verzicht von Lapacho-Tee. Dies gilt ebenfalls für die Stillzeit. Deshalb gilt auch Lapacho als Eistee in der Schwangerschaft als ein NoGo.
Gefährlich für Personen mit Störung der Blutgerinnung
Auch bei Personen mit Störung der Blutgerinnung kann der Lapacho-Tee gefährlich sein und sollte deshalb nicht getrunken werden. Lapacho hat eine blutverdünnende Wirkung und verlangsamt die Blutgerinnung. Dies kann das Risiko von unkontrollierten Blutungen erhöhen. Besonders gefährlich ist das Risiko für Menschen mit Hämophilie oder anderen Blutungsstörungen, sowie für Menschen, die Medikamente mit blutverdünnenden Eigenschaften einnehmen. Zu diesen Medikamenten gehören Warfarin, Heparin, Aspirin, Naproxen und Ibuprofen.
Vorsicht vor Wechselwirkungen
Der Lapacho-Tee kann zu unbeabsichtigten Wechselwirkungen mit bestimmten Medikamenten führen. Wer also bereits Medikamente einnimmt, sollte auf jeden Fall mit einem Arzt im Vorfeld abklären, ob zusätzlich Lapacho-Tee getrunken werden kann.
Allergische Reaktionen möglich
Auch eine allergische Reaktion ist möglich. Es ist aber keine besondere Häufig durch den Genuss von Lapacho-Tee bekannt.
Fazit
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Lapacho-Tee durchaus gesund ist. Allerdings haben insbesondere Studien mit Ratten gezeigt, dass eine erhöhte Einnahme von Lapachol zu negativen Auswirkungen führen kann. Insbesondere Schwangere sollen Lapacho-Tee in der Schwangerschaft meiden und auch Personen mit Probleme mit der Blutgerinnung sollten Abstand nehmen. Sollten gesundheitliche Einschränkungen schon bestehen empfiehlt es sich deshalb die Einnahme von Lapacho-Tee noch einmal mit dem Hausarzt abzuklären.
Quellen
- 1 Shah, H. R., Conway, R. M., Van Quill, K. R., Madigan, M. C., Howard, S. A., Qi, J., ... & O'Brien, J. M. (2008). Beta-lapachone inhibits proliferation and induces apoptosis in retinoblastoma cell lines. Eye, 22(3), 454-460.
- 2 Felı́cio, A. C., Chang, C. V., Brandão, M. A., Peters, V. M., & de Oliveira Guerra, M. (2002). Fetal growth in rats treated with lapachol. Contraception, 66(4), 289-293.
- Müller, K., Sellmer, A., & Wiegrebe, W. (1999). Potential antipsoriatic agents: lapacho compounds as potent inhibitors of HaCaT cell growth. Journal of Natural Products, 62(8), 1134-1136.