matcha - Der grüne Genuss Buchvorstellung

Der Grüntee Matcha mausert sich schon seit einiger Zeit zum richtigen Lifestyle-Getränk. Bereits durch seine Zubereitung grenzt sich der Matcha von den meisten Teesorten ab. So überrascht es nicht, dass der Matcha weitaus mehr zu bieten hat als den bloßen Trinkgenuss. Davon will das Buch “matcha - Der grüne Genuss: Snacks, Gebäck und Desserts” von Lene Knudsen berichten. Wesentlicher Bestandteil dieses Teebuchs sind nämlich “36 unwiderstehliche Rezepte, die Schwung und grüne Energie in die Küche bringen”. Ob dem wirklich so ist, erfährt man in der nachfolgenden Buchvorstellung.

Auf dem Matcha gebracht

Was bei dem nur 71 Seiten umfassenden Büchlein sofort auffällt: Mit unwesentlichen Dingen hält sich Autorin Lene Knudsen erst gar nicht auf. Nach gerade einmal drei Seiten, ohne eine große Einführung, beginnt auch schon das erste Rezept. Das kann man auf der einen Seite gut finden, denn es gibt genügend Werke die einfach nicht auf dem Punkt kommen, dem Thema Matcha wird das aber leider nicht sehr gerecht. Gerade wer nicht viel Ahnung von diesem speziellen Grüntee hat, fühlt sich wohl etwas verloren. Man kann “matcha - Der grüne Genuss: Snacks, Gebäck und Desserts” damit eher als Erweiterungsbuch sehen, für alle die sich schon mit dem Matcha auseinandergesetzt haben und das ein oder andere vertiefende Teebuch dazu schon im Bücherregal stehen hat.

Doch auch unter diesem Gesichtspunkt hätte ich mir eine etwas ausführlichere Einleitung gewünscht, auf was es denn beim Einsatz von Matcha in der Küche genau ankommt. Zwar wird kurz erläutert, dass man beim Matcha zum Backen eher auf die Qualitätsstufe “Ingredient Grade” zurückgreifen sollte, anstatt auf “Premium Grade” oder “Ceremonial Grade”. Dennoch wären ein paar ausführlichere Erläuterungen zumindestens von meiner Seite wünschenswert gewesen. Wer hingegen nur an Matcha-Rezepten interessiert ist, dem wird es wahrscheinlich recht sein, dass er nicht viel (über)blättern muss um an diese zu gelangen.

Süßes, sonst gibt es (nichts) saures

Auch wenn im Beititel “Snacks, Gebäck und Desserts” versprochen werden, ist zumindestens von ersterem nicht viel zu finden. Bzw. die vorgestellten Snacks sind meist eher süße Snacks, wie beispielsweise Matcha-Madeleines (die man eigentlich auch unter Gebäck zuordnen könnte). Die versprochenen 36 Rezepte werden von süßen Gebäcken und Desserts dominiert. So findet man hier natürlich den klassischen Matcha-Teekuchen, ebenso wie Matcha-Cookies oder auch Tiramisu mit Matcha. Man bekommt also nur einen kleinen Ausschnitt an Rezeptideen geboten, die man mit Matcha realisieren könnte.

Die Rezepte selbst sind hingegen sehr schön aufbereitet. Zu jedem Rezept auf der linken Seite gibt es ein großflächiges Bild auf der gesamten rechten Seite. So kann man auch schnell durch das Buch durchblättern und bei dem Bild stehen bleiben, das einem auf dem ersten Blick am meisten anspricht. Leider findet man keinen Hinweis auf die Schwierigkeit der Rezepte. Generell lassen sich aber wohl alle Rezepte eher der einfachen bis mittleren Stufe zuordnen. Ganz gut gefallen hat hingegen wieder, dass der Rezeptname oberhalb noch einmal in japanischer Sprache zu finden ist. Das dürften wohl die meisten nicht lesen können, ist aber ein nettes kleines Gimmick.

Beispiel-Rezept aus dem Matcha-Buch
So sind alle Matcha-Rezepte im Buch aufgebaut: Japanische Bezeichnung, Überschrift und Rezept auf der linken Seiten, rechts dazu das Ergebnis als Foto

Auch wenn ich es in dieser Vorstellung schon erwähnt habe und diese Zahl auch auf der Rückseite so kommuniziert wird: 36 Rezepte konnte ich auch nach mehrmaligem Zählen nicht finden. Ich kam hingegen immer nur auf 34 ausführlich vorgestellte Rezepte. Evtl. zählte die Autorin oder der Verlag die zwei kurzen “Rezepte” für die Zubereitung des klassischen Matcha-Tees hinzu. Meiner Meinung nach aber dennoch etwas irreführend.

Meine Matcha-Cookies aus dem oberen Rezept
Meine Matcha-Cookies aus dem oberen Rezept - Schmecken deutlich leckerer als sie aussehen

Fazit

Bei “matcha - Der grüne Genuss: Snacks, Gebäck und Desserts” von Lene Knudsen handelt es sich um kleines aber auch feines Buch rund um den weiteren Einsatz von Matcha. Wer vor allem seine Rezeptsammlung um süße Rezepte mit Matcha erweitern möchte, hat hier eine gute Anlaufstelle. Große Hintergrundinformationen zu diesem Grüntee darf man sich aber nicht erwarten. Matcha-Experten werden damit deshalb wohl nicht so viel Spaß haben. Kein Wunder, Lene Knudsen ist auch weniger für ihre Tee- oder gar Matcha-Expertise bekannt, als viel mehr für ihre Passion zum Backen. So hat sie vor allem in Frankreich zahlreiche Bücher zum Kochen und Backen veröffentlicht. Damit eignet sich das Buch vor allem als Geschenk für alle die erste Kontakte mit Matcha hatten, um ihnen einen weiteren Teil der vielfältigen Einsatzgebiete des Tees aufzuzeigen.

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