
Draußen fallen die ersten Schneeflocken, Kerzen flackern sanft auf dem Fensterbrett, und in der Tasse dampft ein aromatischer Aufguss voller winterlicher Gewürze. Diese Momente machen die Advents- und Weihnachtszeit so besonders. Auch wenn der Schnee heutzutage häufig fehlt, ist diese Zeit des Jahres eine ganz besondere. Selbstgemachter Weihnachtstee vereint all das, was diese Jahreszeit ausmacht: Wärme, Geborgenheit und den unverwechselbaren Duft von Zimt, Nelken und Orangenschalen. Ein Schluck genügt, und die Hektik des Alltags rückt in weite Ferne. Die Kunst, eigene Teemischungen herzustellen, verbindet Kreativität mit Genuss und schafft kleine Auszeiten in der oft stressigen Vorweihnachtszeit. Und wer noch nach einem Tee-Weihnachtsgeschenk sucht, der hat mit einem selbstgemachten Weihnachtstee etwas ganz Besonderes für den Beschenkten.
- Warum Weihnachtstee selber machen?
- Grundzutaten für aromatischen Weihnachtstee
- Beliebte Gewürze und ihre Wirkung
- Klassische Rezeptideen für selbstgemachten Weihnachtsteer
- Kreative Variationen für individuelle Mischungen
- Tipps zur Zubereitung und richtigen Dosierung
- Haltbarkeit und Aufbewahrung der Teemischungen
- Weihnachtstee als Geschenkidee
- Fazit: Mit selbstgemachtem Weihnachtstee durch die Adventszeit
Warum Weihnachtstee selber machen?
Fertige Teemischungen aus dem Supermarkt mögen praktisch sein, doch sie können mit selbstgemachten Kreationen kaum mithalten. Wer seinen Weihnachtstee selbst zusammenstellt, behält die volle Kontrolle über Qualität und Inhaltsstoffe. Bio-Zutaten, persönliche Lieblingsnoten und eine individuelle Intensität lassen sich nach Belieben kombinieren. Dazu kommt der Aspekt der Nachhaltigkeit: Getrocknete Orangenschalen aus der eigenen Küche, frische Gewürze vom Wochenmarkt und loser Tee ohne Verpackungsmüll schonen Umwelt und Geldbeutel gleichermaßen.
Die ätherischen Öle in Weihnachtsgewürzen entfalten nicht nur wunderbare Aromen. Sie wirken sich auch positiv auf unser Gesundheit und Wohlbefinden aus. Schon Hildegard von Bingen wusste im 12. Jahrhundert um die Kraft dieser Gewürze und beschrieb ihre stimmungsaufhellende. Industriell hergestellte Produkte enthalten hingegen oft künstliche Aromen, die diesem natürlichen Effekt nicht gleichkommen.
Grundzutaten für aromatischen Weihnachtstee

Jede gelungene Teemischung braucht ein solides Fundament. Für Weihnachtstee eignen sich verschiedene Basissorten, die jeweils unterschiedliche Charakteristiken einbringen.
Schwarzer Tee bildet häufig die Grundlage klassischer Weihnachtsmischungen. Kräftige Sorten wie Assam oder Ostfriesentee harmonieren besonders gut mit würzigen Noten und halten das Aroma der zugesetzten Gewürze lange stabil. Ihre natürliche Robustheit macht sie zur perfekten Leinwand für winterliche Kompositionen.
Rooibos bietet eine koffeinfreie Alternative, die auch am späten Abend genossen werden kann. Sein mild-süßlicher Eigengeschmack ergänzt weihnachtliche Gewürze auf sanfte Weise und eignet sich hervorragend für Familien mit Kindern.
Grüner Tee verleiht Mischungen eine leichtere, frischere Note. Besonders in Kombination mit Zitrusschalen und Kardamom entstehen komplexe Geschmacksprofile, die traditionelle Rezepte modern interpretieren.
Früchtetee aus getrockneten Apfelstücken, Hagebuttenschalen oder Hibiskusblüten schafft eine natürliche Süße und eine ansprechende Farbe. Diese Basis kommt völlig ohne Koffein aus und lässt sich beliebig mit Gewürzen anreichern. Für all Beschenkte, die auf Aufgussgetränke stehen, aber „echten Tee“ nicht mögen, ist dies die perfekte Grundlage für den eigenen Wintertee.
Der Tee sollte etwa zwei Drittel der fertigen Mischung ausmachen, während Gewürze und weitere Zutaten das verbleibende Drittel füllen.
Beliebte Gewürze und ihre Wirkung
Die Gewürze verleihen dem Weihnachtstee seinen unverwechselbaren Charakter. Dabei bringen sie nicht nur Geschmack, sondern auch wohltuende Eigenschaften mit.
Zimt gilt als Herzstück jeder Weihnachtsmischung (erfahre hier mehr über den Zimttee). Das Gewürz aus der Rinde des Zimtbaumes wirkt antibakteriell, verdauungsfördernd und kann den Blutzuckerspiegel positiv beeinflussen. Ceylon-Zimt enthält dabei weniger Cumarin als der günstigere Cassia-Zimt und gilt daher als hochwertiger und sollte bevorzugt werden.
Gewürznelken sind getrocknete Blütenknospen mit intensivem, leicht scharfem Aroma. Ihr hoher Gehalt an Eugenol (etwa 85 Prozent) verleiht ihnen eine entzündungshemmende Wirkung. Das Kauen einer Nelke galt traditionell als Hausmittel gegen Zahnschmerzen.
Sternanis stammt von einem immergrünen Magnolienbaum aus Südchina und Vietnam. Trotz des ähnlichen Geschmacks ist er botanisch nicht mit dem europäischen Anis verwandt. Das enthaltene Anethol wirkt schleimlösend und krampflindernd. Er bringt eine Lakritznote in die eigene Weihnachtsmischung (erfahre hier mehr zum Sternanis-Tee).
Anis aus der Familie der Doldenblütler erinnert geschmacklich ebenfalls an Lakritz. Seine ätherischen Öle lindern Verdauungsbeschwerden und lösen Schleim bei Erkältungen. In Kombination mit Fenchel und Kümmel entfaltet er seine Wirkung besonders gut.
Kardamom zählt zu den edelsten Gewürzen weltweit. Die Königin der Gewürze regt die Magensaft- und Gallenbildung an, bekämpft Völlegefühl und soll sogar die Stimmung aufhellen.
Ingwer wärmt von innen und stärkt das Immunsystem. Seine Scharfstoffe hemmen Entzündungen und wirken effektiv gegen Übelkeit. In der Erkältungszeit macht er den Weihnachtstee zum wohltuenden Helfer.
Orangenschalen liefern fruchtige Frische und ätherische Öle, die belebend wirken. Bei der Verwendung von Zitrusschalen sollten unbedingt Bio-Produkte gewählt werden, da sich beim Aufgießen Rückstände von der Schale lösen können.
Vanille rundet jede Mischung mit ihrer sanften Süße ab. Das Gewürz wirkt beruhigend auf die Nerven und hat einen positiven Einfluss auf die Stimmung. Ihr Duft ähnelt chemisch den menschlichen Pheromonen.
Weihnachtstee-Mischungssimulation
Wähle die gewünschten Zutaten aus und ziehe (Maus gedrückt halten) sie in die Teetasse (Kreis). Unter der Teetasse findest du die Eigenschaften deines selbst kreierten Weihnachtstees bzw. Wintertees.
Wähle deine Zutaten
Gewürze
Zimtstange
Sternanis
Kardamom
Nelken
Ingwer
KurkumaFrüchte
Apfelspalte
Orange
Zitrone
Hagebutte
Birnenstück
CranberriesSüße
Honig
Ahornsirup
AgavendicksaftDeine Teetasse
Klassische Rezeptideen für selbstgemachten Weihnachtstee
Nachfolgend findet man ein paar Ideen für selbstgemachte Wintertees und Weihnachtstees. Die Zutaten können sowohl in der Zusammensetzung als auch in der Menge jederzeit nach dem eigenen Geschmack angepasst werden. Hier darf man auch gerne etwas experimentieren, bis man die perfekte Mischung für einen selbst findet.
Traditioneller Weihnachtstee mit Schwarztee
Diese bewährte Mischung bringt alle klassischen Aromen zusammen:
- 100 g schwarzer Assam- oder Ostfriesentee
- 2 Zimtstangen (in Stücke gebrochen)
- 3 Sternanis (zerbröselt)
- 1 EL Gewürznelken
- 1 Vanilleschote (in Stücke geschnitten)
- Getrocknete zerkleinerte Schalen von 2 Bio-Orangen
Die Zimtstange lässt sich am besten zerkleinern, indem sie in Küchenpapier gewickelt und vorsichtig mit einem Nudelholz bearbeitet wird. Alle Zutaten werden in einer Schüssel vermischt und anschließend in ein sauberes, trockenes Glas gefüllt. Nach etwa einer Woche haben sich die Aromen optimal verbunden.
Fruchtiger Wintertraum
Für einen koffeinfreien Genuss eignet sich diese Variante:
- 80 g Früchtetee (z.B: Apfel-Hagebutte)
- 50 g Rooibos
- 2 EL getrocknete Apfelstücke
- 1 Zimtstange (zerkleinert)
- 2 Sternanis
- Schale von 1 Bio-Zitrone (getrocknet)
- 1 TL Koriandersamen
Diese Mischung überzeugt mit natürlicher Süße und eignet sich hervorragend für gemütliche Nachmittage mit der ganzen Familie.
Orientalischer Chai-Weihnachtstee
Eine Teemischung mit exotischem Flair:
- 100 g Assam-Tee
- 1 EL Kardamomkapseln (leicht angestoßen)
- 1 TL schwarze Pfefferkörner
- 2 Zimtstangen
- 1 EL frischer Ingwer (getrocknet)
- 5 Gewürznelken
- 1 Sternanis
Der Pfefferhauch verleiht diesem Tee eine angenehme Wärme, während Kardamom und Zimt die süßlich-würzige Basis bilden.
Kreative Variationen für individuelle Mischungen
Experimentierfreudige Teefans können ihre Kreationen mit ungewöhnlichen Zutaten aufwerten. Getrocknete Rosenblütenblätter bringen florale Eleganz in die Tasse, während Lavendelblüten für Entspannung sorgen. Süßholzwurzel verstärkt die natürliche Süße ohne zusätzlichen Zucker und harmoniert wunderbar mit Anis.
Schokoladenliebhaber mischen kleine Stücke dunkler Schokolade (mindestens 60 Prozent Kakaoanteil) unter den Tee. Beim Aufgießen schmilzt die Schokolade und verleiht dem Getränk eine samtige Note. Besonders mit Orangenschalen und Zimt entsteht so ein luxuriöses Geschmackserlebnis.
Für einen weihnachtlichen Grüntee lohnt sich die Kombination aus japanischem Sencha, Kardamom, Zitronenschale und einem Hauch Pfefferminze. Diese moderne Interpretation überrascht mit Leichtigkeit und Frische.
Kräuter wie Thymian oder Eibisch ergänzen Weihnachtsmischungen auf unerwartete Weise und machen den Tee zu einem wohltuenden Begleiter in der Hustenzeit. Getrocknete Cranberries setzen farbliche Akzente und bringen eine angenehme Säure ins Spiel.
Tipps zur Zubereitung und richtigen Dosierung
Die sorgfältigste Winter-Teemischung entfaltet ihr Potenzial nur bei korrekter Zubereitung. Für einen Liter Wasser genügen in der Regel drei bis vier gehäufte Teelöffel der Mischung. Schwarzteebasis und Früchteteebasis verlangt nach sprudelnd kochendem Wasser (100 Grad Celsius), während Grüntee-Varianten mit etwa 70 bis 80 Grad aufgegossen werden sollten.
Die Ziehzeit beeinflusst Geschmack und Wirkung erheblich. Drei bis fünf Minuten genügen für ein ausgewogenes Aroma. Längeres Ziehen macht den Tee bitter und kann die Wirkung der Gewürze überdecken. Wer einen kräftigeren Geschmack bevorzugt, erhöht besser die Teemenge statt der Ziehzeit.
Ein Teesieb oder Baumwollbeutel verhindert, dass Gewürzstücke in die Tasse gelangen. Für die Zubereitung einzelner Portionen eignen sich auch selbst genähte Teebeutel aus ungebleichtem Stoff, die sich mehrfach verwenden lassen.
Frische Zitronenscheiben oder ein Stück Orangenschale im Glas intensivieren das Zitrusaroma unmittelbar vor dem Servieren. Ein Löffel Honig oder Kandiszucker rundet den Geschmack ab, ohne die würzigen Noten zu überlagern. Auch ein Schuss Sahne verwandelt kräftige Chai-Mischungen in ein cremiges Wintervergnügen.
Haltbarkeit und Aufbewahrung der Teemischungen
Die richtige Lagerung entscheidet darüber, wie lange selbstgemachter Weihnachtstee sein volles Aroma behält. Grundsätzlich gilt: trocken, kühl, dunkel und luftdicht aufbewahren (siehe hier auch Tipps zur Aufbewahrung von Tee). Feuchtigkeit beschleunigt den Aromaverlust und kann sogar Schimmelbildung begünstigen.
Luftdicht verschließbare Dosen aus Metall oder Keramik eignen sich optimal für die Aufbewahrung. Glasgefäße sehen zwar dekorativ aus, lassen jedoch Licht an den Tee, was die Aromastoffe abbaut. Wer transparente Behälter bevorzugt, sollte diese in einem geschlossenen Schrank aufbewahren.
Alle Zutaten müssen vor dem Mischen vollständig getrocknet sein. Orangenschalen und andere Fruchtbestandteile lassen sich im Backofen bei etwa 70 Grad Celsius für ein bis zwei Stunden trocknen. Feuchtigkeit in der Mischung verkürzt die Haltbarkeit drastisch.
Bei korrekter Lagerung bleibt schwarzer Tee als Basis zwei bis drei Jahre aromatisch. Grüntee-Mischungen sollten hingegen deutlich schneller aufgebraucht werden, da ihre feinen Aromen rascher verfliegen. Früchte- und Kräutertees verlieren ebenfalls rascher an Geschmack und eignen sich am besten für den baldigen Verbrauch.
Stark duftende Gewürze können ihr Aroma auf mildere Teesorten übertragen. Unterschiedliche Mischungen sollten daher in separaten Behältern aufbewahrt werden. Die Nähe zu anderen intensiv riechenden Lebensmitteln wie Kaffee oder scharfen Gewürzen gilt es zu vermeiden.
Weihnachtstee als Geschenkidee
Selbstgemachte Teemischungen zählen zu den persönlichsten und zugleich praktischsten Geschenken in der Advents- und Weihnachtszeit. Hübsch verpackt in einem Einmachglas mit Bügelverschluss, verziert mit einem handgeschriebenen Etikett und einer Schleife aus Jutegarn, wecken sie echte Vorfreude beim Beschenkten.
Die Mischung lässt sich individuell auf die Vorlieben des Empfängers abstimmen. Koffeinfreie Varianten für werdende Mütter, würzige Chai-Kreationen für Experimentierfreudige oder klassische Mischungen für Traditionalisten zeigen Wertschätzung und Aufmerksamkeit.
Ein kleines Kärtchen mit der genauen Zusammensetzung, Zubereitungshinweisen und persönlichen Worten vervollständigt das Präsent. Besonders stimmungsvoll wirkt die Verpackung in Kombination mit selbstgebackenen Keksen, einer hübschen Tasse oder einem Teesieb.
Für einen Tee-Adventskalender der besonderen Art lassen sich 24 kleine Portionen in nummerierten Tütchen verpacken. Jeden Tag eine neue Tasse Weihnachtstee zu genießen, versüßt das Warten auf das Fest und schafft kleine Rituale im Dezemberalltag.
Auch als Mitbringsel für Einladungen zum Adventskaffee oder als Dankeschön für Kollegen eignen sich die selbstgemachten Teemischungen hervorragend. Sie zeigen, dass jemand Zeit und Mühe investiert hat, und hinterlassen einen bleibenden Eindruck.
Fazit: Mit selbstgemachtem Weihnachtstee durch die Adventszeit
Die Herstellung eigener Weihnachtstee-Mischungen verbindet Kreativität mit Genuss und schafft bewusste Momente der Entschleunigung. Qualität und Zusammensetzung liegen vollständig in eigener Hand, während die Aromen natürlicher Gewürze ihr wohltuendes Potenzial entfalten können. Von der klassischen Schwarztee-Variante über fruchtigen Rooibos bis hin zu exotischen Chai-Kreationen bieten sich unzählige Möglichkeiten, die eigene Lieblingskombination zu entdecken.
Der Aufwand hält sich in Grenzen, das Ergebnis übertrifft jedoch die meisten Fertigprodukte bei Weitem. Das Zerkleinern der Zimtstangen, das Abreiben der Orangenschalen und das Mischen der Gewürze werden selbst zu einem kleinen Ritual, das auf die Festtage einstimmt. Wer die Mischungen verschenkt, teilt nicht nur aromatischen Teegenuss, sondern auch ein Stück persönlicher Fürsorge.
In der oft hektischen Adventszeit bietet eine Tasse selbstgemachter Weihnachtstee eine Insel der Ruhe. Der aufsteigende Dampf, der Duft nach Zimt und Nelken, das Gefühl der warmen Tasse in den Händen: All das macht die dunkle Jahreszeit ein wenig heller und erinnert daran, was wirklich zählt.