Als schwangere Frau sucht man oft nach natürlichen Wegen, um die typischen Beschwerden der Schwangerschaft zu lindern. Lavendeltee, bekannt für seine beruhigenden Eigenschaften, steht dabei häufig im Mittelpunkt des Interesses. Doch ist der Genuss von Lavendeltee während der Schwangerschaft überhaupt sicher? Dieser Artikel beleuchtet die wissenschaftlichen Erkenntnisse zu Lavendeltee in der Schwangerschaft und bietet einen umfassenden Ratgeber zu den potenziellen Vorteilen und Risiken.
Generelle Wirkung von Lavendeltee
Lavendel ist für seine entspannenden und schlaffördernden Eigenschaften bekannt. Wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass Lavendel helfen kann, Stress, Angstzustände und sogar Depressionen zu reduzieren1. Für schwangere Frauen, die oft unter Schlafstörungen und erhöhtem Stress leiden, könnte Lavendeltee daher eine wohltuende Wirkung haben.
Darf man Lavendeltee in der Schwangerschaft trinken?
Die Sicherheit des Konsums von Lavendeltee während der Schwangerschaft ist ein wichtiges Anliegen. Aktuelle Forschungsergebnisse legen nahe, dass moderate Mengen an Lavendeltee für die meisten schwangeren Frauen unbedenklich sind.2 Es ist jedoch wichtig, auf hochkonzentrierte Lavendelöle zu verzichten, da diese eine stärkere Wirkung haben und in hohen Dosen zu Komplikationen führen könnten.
Empfohlene Mengen: Experten empfehlen, den Konsum von Kräutertees, einschließlich Lavendeltee, auf 1-2 Tassen pro Tag zu beschränken, um mögliche Risiken zu minimieren.
Mögliche Nebenwirkungen während der Schwangerschaft
Obwohl Lavendeltee allgemein als sicher gilt, sollten schwangere Frauen auf mögliche Nebenwirkungen achten. In seltenen Fällen kann es zu allergischen Reaktionen oder zu einer erhöhten Empfindlichkeit kommen. Obwohl er die gleichen Inhaltsstoffe enthält, hat Kräutertee eine mildere Wirkung als ätherisches Öl. Daher ist Kräutertee ein geringeres Risiko als Stimulans und als Ursache für allergischen Reaktionen.3 Bei Unsicherheiten oder bestehenden Gesundheitsbedenken ist es ratsam, vor der Aufnahme von Lavendeltee in die tägliche Routine einen Arzt zu konsultieren.
Lavendeltee während des Stillens
Mit Ende der Schwangerschaft hört der Stress leider nicht auf, sondern fängt häufig erst an. Häufiger Schlafmangel und ein schreiendes Baby kann die Nerven ganz schön beanspruchen. Deshalb stellt sich häufig die Frage, ob man den Lavendeltee auch während des Stillens trinken darf?
Auch hier die gute Nachricht: Auch in der Stillzeit ist Lavendeltee unbedenklich. Allerdings ebenfalls nur in Maßen und nicht über einen längeren Zeitraum. Außerdem sollte man den Lavendeltee aus reinen Lavendelblüten machen und ihn auf keinen Fall als Mischung mit einem grünen Tee oder schwarzen Tee trinken.
Alternativen zu Lavendeltee in der Schwangerschaft
Für schwangere Frauen, die Lavendeltee meiden möchten oder nach anderen Optionen suchen, gibt es verschiedene Alternativen:
- Kamillentee: Bekannt für seine beruhigenden Eigenschaften, kann Kamillentee eine gute Alternative sein, allerdings sollte auch dieser in Maßen genossen werden.4
- Früchtetee: Mit ungesüßtem Früchtetee kann man als Schwangere ideal den erhöhten Flüssigkeitsbedarf decken. Das schmeckt nicht nur richtig gut, sondern man hat auch noch eine riesige Auswahl. Früchtetee enthalten im Gegensatz zu Kräutertees keine medizinisch wirksame Stoffe, sodass sie im Normalfall unbedenklich sind.
- Ingwertee: Hilft effektiv bei Übelkeit und Erbrechen und ist besonders in den frühen Schwangerschaftsmonaten beliebt. Achtung: Dem Ingwertee wird auch eine wehenfördernde Wirkung zugeschrieben, allerdings erst, wenn man Ingwertee in größeren Mengen zu sich nimmt.
- Pfefferminztee: Kann bei Verdauungsbeschwerden helfen und ist eine erfrischende Option. Auch dem Pfefferminztee wird aber bei hohem Konsum eine wehenfördernde Wirkung zugeschrieben. Außerdem sollte man den Pfefferminztee nicht in der Stillzeit trinken, da er für eine geringere Milchproduktion sorgen und sogar abstillend wirken kann.
Fazit
Lavendeltee kann eine beruhigende Option für schwangere Frauen sein, doch ist es wichtig, den Konsum zu limitieren und auf den eigenen Körper zu hören. Die Einbeziehung wissenschaftlicher Erkenntnisse in die Entscheidungsfindung stellt sicher, dass der Tee sicher genossen wird. Bei Unsicherheiten oder gesundheitlichen Fragen sollte aber immer medizinischer Rat eingeholt werden.
Quellen und Studien
- 1 Bazrafshan, M. R., Jokar, M., Shokrpour, N., & Delam, H. (2020). The effect of lavender herbal tea on the anxiety and depression of the elderly: A randomized clinical trial. Complementary therapies in medicine, 50, 102393.
- 2 Walls, D. (2009). Herbs and natural therapies for pregnancy, birth and breastfeeding. International Journal of Childbirth Education, 24(2), 29.
- 3 Negi, R., Chhugani, M., Thokchom, S., & Hooda, A. (2017). Lavender: A Beneficial Herb for Postnatal Mothers. Int. J. Nurs. Midwif. Res, 4, 1.
- 4 CHOIRUNISSA, R., & WIDOWATI, R. (2022). THE EFFECTIVENESS OF LAVENDER AROMATHERAPY AND CHAMOMILE TEA BREW ON SLEEP QUALITY OF PREGNANT MOTHERS TRIMESTER 3 AT PMB (INDEPENDENT PRACTICE MIDWIFE) OF MIDWIFE JEANNE, SS SiT, M. Kes. INTERNATIONAL JOURNAL OF MULTI SCIENCE, 3(02), 18-27.
- Blaschek, W., et al. (2016): Wichtl – Teedrogen und Phytopharmaka: Ein Handbuch für die Praxis. – 6. Aufl.; 800 S.; Stuttgart (Wiss. Verlagsges.).
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