Pfefferminztee ist eine vielseitige Teesorte. Im Volksmund wird die Pfefferminze auch Ackerminze, Aderminze, Balsam, Edelminze, Englische Minze, Gartenminze, Katzenkraut oder Teeminze genannt. Oftmals kommt sie bei Beschwerden in der Magen-Darm-Region zur Anwendung. Aber auch als Erfrischungsgetränk erfreut sich der Tee weltweit großer Beliebtheit. Die Effekte des Pfefferminztees gehen auf das enthaltene ätherische Öl Menthol zurück. Was es sonst noch zum Pfefferminztee zu wissen gibt, erfährst du nachfolgend.
Was ist Pfefferminztee?
Streng genommen handelt es sich beim Pfefferminztee gar nicht um einen Tee. Grund dafür ist, dass seine Herstellung nicht aus der Teepflanze erfolgt, sondern aus der Pfefferminze (Mentha x piperita), die zu den Gewürz- und Heilpflanzen zählt. Typisch für die Pfefferminze ist ihr hoher Gehalt an Menthol. Die Bezeichnung „Pfefferminze“ geht auf den scharfen Geschmack der Pflanze zurück.
Von der Pfefferminze existieren mehr als 20 Arten. Beheimatet sind sie in erster Linie im Nordteil der Erde. Als Heilkraut wird die Minze bereits seit Jahrhunderten verwendet. Sogar im Garten von Kaiser Karl dem Großen pflanzten die Franken um 812 vier Minzsorten an. Auch in der Gegenwart gehört die Pfefferminze zu den beliebtesten Heilkräutern.
Das Museum hat immer Sonntags von 14 bis 16 Uhr geöffnet und der Eintritt ist frei. Man findet es im Nebengebäude der Starzelbachschule in der Parkstraße 43 in 82223 Eichenau, einer Gemeinde im Westen von München. Alle weitere Informationen zum Eichenauer Pfefferminzmuseum findet man auf der offiziellen Webseite unter: www.minzmuseum.de
Besonderer Beliebtheit als Erfrischungsgetränk erfreut sich der Pfefferminztee in den Ländern Nordafrikas wie Marokko, wo er sogar als Nationalgetränk gilt. Dort nehmen die Einheimischen den Tee den ganzen Tag über zu sich. In der westlichen Welt wird der Pfefferminztee am liebsten in der kalten Jahreszeit getrunken.
In Nordafrika ist der Stellenwert des Pfefferminztees groß ausgeprägt. Bereits in den Morgenstunden trinken ihn die Nordafrikaner, um wach zu werden. Mittags wird er zu Kuchen und Gebäck serviert. Am Abend ist er bei geselligen Treffen dabei. Das Heißgetränk wird von den Wüstenvölkern wie den Tuareg als gutes Mittel gegen die Hitze geschätzt. Der Tee verfügt über die Eigenschaft, die Gefäße zu weiten und den Organismus zu kühlen, wenn er in kleineren Schlucken zugeführt wird. Die Hitze ist dadurch besser auszuhalten.
Auch in Deutschland ist der Pfefferminztee ein sehr beliebter Kräutertee. So berichtet Tee-Experte Daniel Mack im TeeGschwendner-Podcast, dass der Pfefferminztee bei TeeGeschwender, wie auch deutschlandweit, der meist verkaufte Kräutertee überhaupt ist.
Ist Pfefferminztee grüner Tee?
Auch wenn man es bei der grünen Farbe des Pfefferminzes oder auch der zubereiteten Tasse Pfefferminztee denken könnte, ist tatsächlich Pfefferminztee kein grüner Tee. Grüner Tee wird ausschließlich aus der Teepflanze Camellia sinensis hergestellt. Bei Pfefferminztee handelt es sich hingegen um einen Kräutertee. Strenggenommen dürfte man auch gar nicht von einem Tee sprechen, sondern von einem Aufguss. Dementsprechend unterscheidet sich auch die Zubereitung von grünem Tee und Pfefferminztee (siehe nachfolgend die Informationen zur richtigen Zubereitung).
Welche Wirkung entfaltet Pfefferminztee?
Als Kräuter-Aufguss stellt der Pfefferminztee ein altes und bewährtes Hausmittel dar. Dabei wirkt das Getränk nicht nur an warmen Tagen erfrischend, sondern besitzt auch therapeutische Eigenschaften. Zum Beispiel dient der Tee dank seines ausgeprägten natürlichen Mentholgehalts als Mittel gegen grippale Infekte wie eine Erkältung. So besitzt er sekretfördernde und antibakterielle Eigenschaften. Auf diese Weise werden Nase und Hals von lästigem Schleim befreit und das Atmen fällt wieder leichter. Durch den Pfefferminztee ist es möglich, den Inhaltsstoff Menthol auf natürliche Weise zuzuführen.
Die positive Wirkung des Pfefferminztees beruht auf den Blättern der echten Pfefferminze. Sie enthalten reichlich von dem ätherischen Öl Menthol. Durch das Menthol wirkt die Pfefferminze beruhigend und entzündungshemmend. Außerdem kann sie Schmerzen lindern. Dem Menthol verdankt das Heilkraut seine kühlende, krampflösende, antibakterielle und antivirale Wirkung. Ebenso kommt es zum Anregen von Gallenfluss und Verdauung sowie zum Fördern der Durchblutung. Weitere wichtige Inhaltsstoffe sind Flavonoide sowie Bitter- und Gerbstoffe.
Nach 10 Minuten Ziehzeit werden bei einer Tasse Pfefferminztee etwa 20-25% des ätherischen Öls im Teeaufguss gefunden. 1
Wirkung von Pfefferminztee
Der Pfefferminztee lässt sich gegen unterschiedliche Beschwerden darreichen. Dazu gehören:
- Erkältungen
- Magen-Darm-Beschwerden wie Bauchschmerzen oder Übelkeit (er ist damit einer der besten Tees gegen Bauchschmerzen)
- Verdauungsprobleme
- Entzündungen im Mundraum
- Kopfschmerzen
- Migräne
- Nerven- und Muskelschmerzen
Wird der Tee auf die Haut aufgebracht, lindert er auch Mückenstiche und Sonnenbrand.
Kann sich Pfefferminztee schädlich auswirken?
Da es sich bei Pfefferminztee um ein Naturheilmittel handelt, kann es in manchen Fällen auch unerwünschte Nebenwirkungen hervorrufen. Dies gilt besonders dann, wenn der Tee immer wieder einseitig konsumiert wird. Zum Beispiel können Tees aus purer Pfefferminze die Magenschleimhaut in Mitleidenschaft ziehen, weil ihr Mentholgehalt sehr hoch ausfällt. Es ist daher nicht ratsam, den Tee jeden Tag in großen Mengen zu sich zu nehmen. Für kleine Kinder eignet sich Pfefferminztee grundsätzlich nicht. In der Stillzeit wird zum Verzicht auf Pfefferminztee geraten, weil er die Milchproduktion einschränkt.
Wer unter Gallensteinen leidet, sollte ebenfalls lieber auf den Genuss von Pfefferminztee verzichten. Der Tee wirkt sich nämlich fördernd auf das Gallensekret aus. Infolgedessen drohen intensive Darmkrämpfe. Wird der Pfefferminztee jedoch in Maßen genossen, sind in der Regel keine gesundheitlichen Beeinträchtigungen zu befürchten. Zu empfehlen ist ein regelmäßiger Wechsel mit anderen Teesorten.
Pfefferminztee während der Schwangerschaft
Während der Schwangerschaft gilt Pfefferminztee als gutes Mittel gegen die Morgenübelkeit. Vielen Schwangeren hilft er gegen Bauchkrämpfe und sonstige Magen-Darm-Probleme. Weil er außerdem die Durchblutung fördert, gilt er als natürlich wirksame Alternative zu Medikamenten bei Spannungskopfschmerzen und Migräne.
Allerdings sollten schwangere Frauen das Getränk nur in Maßen zu sich nehmen, da es auch unangenehme Nebenwirkungen nach sich ziehen kann, wie Sodbrennen oder Gebärmutterkontraktionen, die wiederum eine Frühgeburt zur Folge haben können. Wissenschaftliche Belege dafür existieren jedoch nicht. Im Zweifelsfall ist der Frauenarzt vor dem Genuss von Pfefferminztee um Rat zu fragen.
Wie wird der Pfefferminztee zubereitet?
Den besten Geschmack entfaltet der Pfefferminztee bei einer Zubereitung aus frischer Pfefferminze. Er lässt sich sowohl heiß als auch kalt genießen. Das Zubereiten des Tees fällt nicht weiter schwer. Es werden lediglich frische oder getrocknete Pfefferminzblätter und Wasser benötigt.
Pro Teetasse aus frischen Blättern lassen sich vier Blätter von mittlerer Größe auswählen und in eine Keramiktasse geben. Bei der Verwendung von getrockneten Pfefferminzblättern kommt ein Esslöffel je Tasse zur Anwendung. Auf Gefäße aus Metall sollte lieber verzichtet werden, weil sie sich negativ auf die Pflanze auswirken und die heilende Wirkung sowie das Aroma negativ beeinträchtigen können.
Das Erhitzen des Wassers erfolgt per Wasserkocher. Mit dem gekochten Wasser werden die Pfefferminzblätter übergossen. Anschließend zieht der Tee zehn Minuten lang. Danach können die Blätter entfernt werden.
Bei einer Zubereitung mit getrockneten Blättern beträgt die Zeit für das Ziehen der Mischung 15 Minuten. Ansonsten ist die Prozedur die Gleiche. Sind keine losen Pfefferminzblätter vorhanden, lassen sich auch Fertig-Teebeutel verwenden.
In manchen nordafrikanischen Ländern ist es üblich, den Pfefferminztee mit Zucker oder Honig zu süßen. Wer auf seine schlanke Linie achten möchte, kann stattdessen auf Xylit zurückgreifen. Empfohlen wird außerdem eine Verfeinerung mit Zitronensaft, der frisch gepresst ist.
Bei einem nervösen Magen gilt auch eine Tee-Mischung aus Pfefferminz, Thymian, Salbei und Kamille als hilfreich. Der Mix sollte ungesüßt und schluckweise eingenommen werden.
Im Sommer wird der abgekühlte Pfefferminztee einige Stunden in den Kühlschrank gestellt. Er lässt sich später mit Eiswürfeln und frischen Pfefferminzblättern servieren.
Pfefferminze selbst anbauen
Die Pfefferminze für den Tee selbst anzupflanzen, ist kein Problem. Der Anbau kann im eigenen Garten oder auf dem Balkon stattfinden. Die Pflanze hat den Vorteil, ausdauernd und winterhart zu sein. Die ersten frischen Pfefferminzblätter lassen sich im Frühling ernten. Im Sommer wird die Pfefferminze dann heruntergeschnitten und getrocknet.
Quellen und Verweise
- 1 Forster, H. B. (1983). Spasmolytische wirkung pflanzhlicher carminativa. Allgemeinmedizin, 59, 1327-1333.
- Blaschek, W., et al. (2016): Wichtl – Teedrogen und Phytopharmaka: Ein Handbuch für die Praxis. – 6. Aufl.; 800 S.; Stuttgart (Wiss. Verlagsges.).