Der extravaganteste Schwarztee schlechthin und eigentlich auch viel mehr als ein einfacher Tee – der Lapsang Souchong gehört durch seinen kräftigen Geschmack zu den beliebtesten Schwarztees. Denn als Rauchtee ist der chinesische Tee natürlich eine Besonderheit für alle Teekenner, -liebhaber und -trinker. Was es sonst noch über den Lapsang Souchong zu wissen gibt, erfährst du nachfolgend.

Was ist Lapsang Souchong?

Eigentlich sagt man ja, dass ein Name ebenso den Erfolg für ein Produkt bestimmt. Da spricht es umso mehr für den Lapsang Souchong, dass er trotz seines langen, chinesischen Namens Anklang auf der ganzen Welt, aber insbesondere im Westen, findet.

Dabei handelt es sich bei dem Tee um eine Sorte von Schwarztee und zugleich um einen Rauchtee. Als Schwarztee stammt er dementsprechend vom Teestrauch Camellia sinensis. Seinen Status als Rauchtee erhält der Lapsang Souchong wiederum dadurch, dass er zusätzlich zur Oxidation zum Schwarztee auch noch geräuchert wird. Dabei zeichnet sich der chinesische Rauchtee aber noch besonders durch seine Herkunft aus. Denn der echte Lapsang Souchong kommt nur aus einem kleinen, bestimmten Teil Chinas.

Während andere Teesorten auch unter diesem Namen bekannt sein können, unterscheiden sie sich allerdings maßgeblich vom Geschmack. Dieser kommt, wie bei echtem Tee eben üblich, durch die Verarbeitung, aber noch viel mehr durch das Klima im Anbaugebiet zustande. Beim Lapsang Souchong ist dieser entstehende Geschmack auffallend rauchig. Dabei erinnert er oft nicht mehr an echten Schwarztee, denn dessen Geschmacksnoten werden beinahe vollständig von Raucharoma überdeckt. Lapsang Souchong erinnert viele Leute daher viel mehr an ein Lagerfeuer oder einen Spaziergang durch den Wald. So werden beim Räuchern vorzugsweise harzhaltige Hölzer verwendet, welche ihre kräftigen Aromen dem Schwarztee übergeben. Deswegen wird der Lapsang Souchong auch als echter "Männertee" gehandelt und vom Protagonisten im Buch Colorado Saga gar als tiefgründig und scharfsinnig beschrieben.

Wegen seinen rauchigen Geschmack ist der Lapsang Souchong auch Häufig in Mischungen des sogenannten Karawanentee zu finden.

Herkunft

Leider ist nicht jeder Lapsang Souchong auch ein echter Lapsang Souchong. So können auch andere Rauchtees als solcher bezeichnet werden, wobei aber die Herkunft eine maßgebliche Rolle spielt. Denn wie ein Tee schlussendlich schmeckt, hängt von der Luftfeuchtigkeit, der Sonneneinstrahlung, den Regentagen und vielen anderen Faktoren in der Umgebung ab. Es kann also ein maßgeblicher Geschmacksunterschied zwischen verschiedenen Lapsang Souchongs festgestellt werden, wenn diese nicht aus der eigentlichen Herkunftsregion stammen.

Der echte Lapsang Souchong stammt vom Zheng Shan, was auf Mandarin-Chinesisch so viel wie "authentischer Berg" bedeutet. Dieser Berg ist wiederum ein kleines Teilgebiet des Wuyi-Gebirges, welches wiederum in der Provinz Fujian an der Küstenseite des Landes liegt. Es ist also offensichtlich, dass die Herkunftsbeschreibung von Lapsang Souchong sehr genau ist – und das schmeckt man! Denn Rauchtees mit diesem Namen aus anderen Regionen Chinas lassen sich von Liebhabern des echten Lapsang Souchongs sofort erkennen.

Dabei gehören der Lapsang Souchong sowie auch andere Rauchtees aber nicht zu jenen Sorten, welche vorzugsweise in seiner Heimat, China, getrunken werden. Stattdessen sind viel mehr Teetrinker aus westlichen Ländern vom rauchiges Geschmack entzückt.

Herstellung

Die Herstellung von Lapsang Souchong vereint die klassische Herstellung von Schwarztee mit der Herstellung von Rauchtee. So wird der geerntete Teestrauch durch die vollständige Oxidation zum Schwarztee. Hierfür werden die frischen Teeblätter zum Nachdunkeln unter freiem Himmel gelagert. Während der Oxidation wird das Chlorophyll, welches die Pflanzen eben grün macht, umgewandelt. Dies zieht die Färbung zum Schwarztee mit sich. Damit wiederum ein Rauchtee entsteht, wie es auch beim Lapsang Souchong der Fall ist, muss der Schwarztee geräuchert werden. Dabei wird der frische Tee nicht wie sonst üblich unter freiem Himmel, sondern im Rauch von verschiedenen Nadelbäumen erhitzt.

Im Fall vom Lapsang Souchong läuft dies so ab, indem der Tee im Rauch von Kieferwurzeln oder harzreichem Fichtenholz geräuchert wird. Dadurch entsteht bereits ein kräftiger Geschmack, welcher später noch intensiviert wird. Außerdem unterstützt dieser Schritt die schnellere Trocknung der Blätter. Nun wird er in einer einfachen Pfanne geröstet, gerollt und weiter oxidiert. Als letzter Schritt wird der Lapsang Souchong traditionell in Bambuskörbe gelegt und dort im Rauch der Kiefern- oder Fichtenhölzer fertig geräuchert. So wird der Tee dann in die ganze Welt verschifft und genossen.

Doch wie ist man darauf gekommen, Tee zu räuchern? Es gibt verschiedene Geschichten zur Entstehung von Lapsang Souchong. Dabei geht man davon aus, dass der Rauchtee durch die Ungeduld mancher Teebauern entstand. Diese wollten die Oxidation ankurbeln, was eben durch das Räuchern geschieht. Speziell wird auch manchmal erzählt, dass die Produktion einer Lieferung von Schwarztee in das Vereinigte Königreich einmal verzögert war, wodurch die chinesischen Teebauern zu anderen Methoden greifen mussten. So räucherten sie den Tee, um die Oxidation zu beschleunigen, und der neue Lapsang Souchong fand großen Anklang bei den Briten, welche ihn nun nachbestellten.

Wirkung

Genauso wie Schwarztee im Allgemeinen, birgt auch der kräftige Lapsang Souchong einige gesundheitliche Vorteile beziehungsweise bringt ein paar besondere Wirkungen mit. Im Fokus steht natürlich ebenso hier, dass der chinesische Rauchtee als Schwarztee Koffein enthält. Es muss also darauf geachtet werden, dass Lapsang Souchong nur bedingt am Abend oder von Kindern getrunken werden sollte. Allerdings missfällt Letzteren der strenge Geschmack in der Regel wohl sowieso. Darüber hinaus verlangsamt der chinesische Schwarztee die Darmaktivität. Dementsprechend hat er eine beruhigende Wirkung bei Magen-Darm-Infekten und kann hier direkt angewendet werden. So hilft es im Falle unterschiedlicher Darmerkrankungen, einfach ein paar Tassen Lapsang Souchong begleitend zu trinken. Daraufhin wirkt dieser beruhigend und entzündungshemmend im Darmtrakt und lindert die Symptome.

Zubereitung

Die Zubereitung von Lapsang Souchong ist wohl so einfach wie die Zubereitung von einem Schwarztee nur sein kann. Denn der größte Vorteil liegt dabei darin, dass der Schwarztee auch bei langen Ziehzeiten keine bitteren Noten entwickelt. Dadurch ist es möglich, dass herumprobiert wird, um die ideale Ziehzeit zu finden. Denn wie für Tees üblich verändert sich der Geschmack im Laufe des Ziehens dennoch. Bei Lapsang Souchong sind beispielsweise drei Minuten ideal, um einen angenehmen Rauchgeschmack wahrzunehmen. Genossen wird der chinesische Schwarztee in der Regel pur ohne der Zugabe von Milch und Zucker. Darüber hinaus eignet er sich als Zugabe zu verschiedeneren Teemischungen, denen er ebenso ein rauchiges Aroma verleiht. So kann für außergewöhnliche Geschmäcker gesorgt werden, welche wenig mit dem üblichen Schwarztee gemein haben. Diese Teemischungen können bereits erworben oder auch selber zusammengemischt werden. Darüber hinaus wird Lapsang Souchong manchmal sogar als Aromageber beim Kochen von Speisen verwendet. Diese erhalten dadurch ein Raucharoma.

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