Den herrlich aromatischen Sencha-Tee gibt es hierzulande bereits seit 200 Jahren. In Japan zählt er zu den beliebtesten Teesorten und wird auch in anderen Ländern immer begehrter. Der nachfolgende Artikel erklärt alles rund um den köstlichen Sencha-Tee und wie er ideal zubereitet wird.
Was ist Sencha?
Sencha ist eine grüne Teesorte und für seinen anregenden Effekt bekannt. Während anderer grüner Tee wie beispielsweise Tencha (der hauptsächlich zu Matcha verarbeitet wird) im Halbschatten oder Schatten angebaut wird, baut man Sencha-Tee unter direkter Sonneneinwirkung an. Das Sonnenlicht bewirkt, dass die Bildung von Chlorophyll angeregt wird und der Tee dadurch sein saftiges Grün erhält. Geerntet wird der Sencha meist zwischen April und Mai. Alles was danach gepflückt wird, wird normalerweise als Bancha bezeichnet. Der Bancha fängt damit mehr Sonneneinstrahlung ein, wie der Sencha, weshalb sich beide Teesorten sehr im Geschmack unterscheiden.
Der Name Sencha ist japanischen Ursprungs und verrät eine weitere Vorgangsweise der Herstellung, denn Sen heißt übersetzt gedampft und cha bedeutet Tee. Nachdem die Teeblätter geerntet wurden, werden sie anschließend gedampft, wodurch das Fermentieren aufgehalten wird. Dies bewirkt, dass die Teeblätter ihr intensives Grün behalten.
Woher kommt Sencha?
Bereits vor 800 Jahren wussten die Bewohner Japans schon den Sencha-Tee zu schätzen. Zuerst erfreute sich dieser grüne Tee einer großen Beliebtheit in den Klöstern Japans. Schnell wurde er auch in der Oberschicht ein alltäglicher Bestandteil.
Die Hauptproduzenten des begehrten Sencha-Tees sind die drei Provinzen Kagoshima, Mie und Shizuoka. Ungefähr 40 Prozent des japanischen Tees, insbesondere Sencha, werden in Shizuoka auf der japanischen Insel Honshu zwischen der Pazifikküste und dem Berg Fuji produziert. Kagoshima, was auf der Insel Kyusho liegt, ist dank des idealen Nährbodens ein weiteres optimales Gebiet für den Anbau von Sencha-Tee. Die dritte Provinz, Mie, liegt an der Ostküste und ist ebenso eine der größten Regionen für den Teeanbau.
Geschmack
Sencha duftet, wenn man eine Dose mit diesem Tee öffnet, aromatisch grasig und macht ihn dadurch beinahe unwiderstehlich. Je nach Qualität und Region des Anbaus kann der Geschmack von Sencha-Tee variieren. So kann er beispielsweise entweder bitter und herb, aber auch grasig, süßlich und frisch schmecken.
Der erste grüne Tee im Jahr, genannt Shincha (neuer Tee), wird in Japan stets sehnsüchtig erwartet, da er geschmacklich an Heu, Wiesen und frische Algen erinnert. Der Shincha-Tee ist zwar etwas preisintensiver, doch trotzdem wird er gerne und viel gekauft.
Wer noch Teeeinsteiger ist und sich erst einmal langsam an den Sencha herantasten möchte, der sollte unbedingt zu einem Genmaicha greifen. Der Genmaicha ist Sencha mit braunem geröteten Naturreis. Durch das Mischungsverhältnis wird die Sencha-Note etwas abgemildert und um ein nussiges und süßes Aroma erweitert.
Wirkung
Sencha-Tee mit seinen gesunden Inhaltsstoffen gilt durch enthaltenes Koffein als besonders anregend. Außerdem ist die Aminosäure-Verbindung L-Theanin enthalten, wodurch das Koffein besser verträglich ist. Außer seiner belebenden Wirkung glänzt der Sencha-Tee noch mit weiteren Vorteilen:
1. Sencha-Tee entgiftet
Der Grüntee unterstützt durch seine antibakterielle und antivirale Wirkung beim Entgiften des Körpers. Besonders bei Erscheinungen einer Erkältung ist es ratsam, Sencha-Tee zu trinken.
2. Senkt den Blutdruck
Der Blutdruck kann erfolgreich gesenkt werden, wenn man grünen Tee trinkt. Dadurch verringert sich wiederum die Gefahr eines Schlaganfalls.
3. Stärkt das Immunsystem
Sencha-Tee enthält viele Vitamine, Antioxidantien und Mineralstoffe, was dafür sorgt, dass das Immunsystem natürlich gestärkt wird.
4. Blutzuckerspiegel wird gesenkt
Wird grüner Tee regelmäßig konsumiert, wird die Fettverbrennung angekurbelt und der Insulinspiegel gesenkt. So kann grüner Tee sogar bei einer Diät enorm hilfreich sein.
5. Sencha-Tee beugt chronischen Krankheiten vor
Durch enthaltene Polyphenole wird die Erneuerung von Zellen gefördert, was den Prozess des Alterns verzögert. Freie Radikale werden eingefangen, was oxidativen Stress reduziert und chronischen Erkrankungen vorbeugt.
Zubereitung
Bei Sencha-Tee ist es enorm wichtig, ihn richtig zuzubereiten. Die Teekanne ist bereits ausschlaggebend für das geschmackliche Erlebnis. Um sich richtig entfalten zu können, benötigt grüner Tee ausreichend Platz. Bestens geeignet für die Zubereitung von Sencha- Tee ist in diesem Fall ein großes Teesieb. Folgendes sollte bei der Zubereitung beachtet werden:
- Benötigt werden in etwa 20 Gramm lose Blätter von Grüntee, was ca. 6 Teelöffel entspricht. Hierbei kommt es darauf an, wie intensiv der grüne Tee sein soll.
- Sencha-Tee sollte nicht mit kochendem, sondern etwas abgekühltem Wasser übergossen werden. So wird der Tee nicht bitter und Wirkstoffe bleiben erhalten. Dafür wird das Wasser aufgekocht und anschließend lässt man es wieder auskühlen. Das Wasser sollte eine Temperatur von ca. 70 Grad aufweisen.
- Sencha-Tee sollte im Höchstfall 2 Minuten lang ziehen. Bitter- und Gerbstoffe lösen sich danach aus den Blättern. Sencha-Tee kann übrigens mehrmalig aufgegossen werden. Das Besondere daran ist, dass der Sencha mit jedem Aufguss einen anderen Geschmack entfaltet.
Inhaltsstoffe von Sencha Tee
Neben seinem ausgezeichneten Aroma bietet dieser Tee außerdem noch zahlreiche gesunde Inhaltsstoffe:
- Mineralien (Magnesium und Kalzium)
- Bitterstoffe
- Antioxidantien
- Aminosäuren
- Vitamine
- Flavonoide
- Koffein
Worauf sollte beim Kauf geachtet werden?
An den Blättern des Grüntees erkennt man den Geschmack und die Qualität des Tees. Besitzen sie ein kräftiges Grün, ist das ein Zeichen von Hochwertigkeit.
Um eventuell eingesetzte Schadstoffe wie Herbizide oder Pestizide zu meiden, ist es besonders wichtig, dass der Grüntee in guter Bio-Qualität erworben wird.