Längst ist es weit verbreitet, dass Grüntee sehr gesund ist, auch wenn das heiße Getränk nicht jedermanns Geschmack trifft. Genmaicha Tee ist jedoch die ideale Lösung für alle Teeliebhaber. Erfahre nachfolgend mehr, was den Genmaicha so besonders macht.

Was ist Genmaicha?

Genmaicha ist japanisch und bedeutet übersetzt gerösteter Reistee, nämlich Genmai für gerösteter Reis und Cha für Tee. Wie der Name bereits verrät, handelt es sich bei Genmaicha um einen mit braunem Naturreis gerösteten gebräuchlichen Grüntee (in den meisten Fällen Sencha). Hierbei wird dem Tee brauner, gerösteter und gepoppter Reis beigemischt. Der Reis verleiht dem Tee ein malziges Röstaroma.

Genmaicha Miyazaki - In diesem Fall mit Bancha als Grünteebasis, gerösteter Vollkornreis und gepoppter Vollkornreis
Genmaicha Miyazaki - In diesem Fall mit Bancha als Grünteebasis, gerösteter Vollkornreis und gepoppter Vollkornreis

Geschichte

Erfunden oder entdeckt wurde der Genmaicha laut einer oft erzählten Geschichte, wie so üblich, ganz zufällig. Angeblich war ein Diener namens Genmai im 15. Jahrhundert bei der Herstellung von grünen Tee unachtsam und mischte beim Erhitzen bzw. Rösten des Tees, um die Fermentierung zu verhindern, einige Reiskörner mit hinein. Diese Unachtsamkeit erzürnte seinen Herrn, einen Samurai, derart, dass er ihn kurzerhand köpfen ließ. Nur um danach beschämt festzustellen, dass der dadurch neu entstandene Tee doch ganz angenehm schmeckte. Um seinen getöteten Diener zu ehren ordnete er darauf nicht nur an, diesen neuen Tee ihm jeden Morgen zu servieren, sondern diesen Tee auch ab sofort nach seinem Diener zu benennen: Genmaicha (Tee von Genmai)

Wo wird Genmaicha angebaut?

Das Haupt-Anbaugebiet des aus Japan stammenden Bio-Tees ist Kagoshima, eine Hafenstadt auf der Insel Kyushu. Seit mehreren Jahrzehnten wird auf Kyushu vor allem Bio-Anbau betrieben und stetig weiterentwickelt.

Die höchste Konzentration an ökologischer Landwirtschaft befindet sich in Kagoshima und Kumamoto, wo auch einer der Teebauern, nämlich Watanabe, ein führender Biobauer ist.

Im Norden Japans, auf der Insel Hokkaido wird der Bio-Reis für den berühmten Genmaicha angebaut. Hokkaido ist Japans zweitgrößtes Eiland.

Geschmack

Durch die Reiskörner im Tee, welche Röstaromen verteilen, wird der teilweise etwas bittere Geschmack des grünen Tees abgemildert. Die Röstaromen verleihen dem Genmaicha ein nussiges und süßes Aroma, welches geschmacklich an Kaffee erinnern lässt. Aus diesem Grund trinken Genmaicha auch gerne Menschen, welche Grüntees wegen ihrer Bitternote eher nicht mögen. Der Genmaicha ist damit der ideale Einstiegstee um die Vielfalt japanischer Grüntees kennenzulernen.

Besonders zu herzhaften Mahlzeiten schmeckt Genmaicha ausgezeichnet, da die süße Note des Grüntees den idealen Ausgleich zu herzhaften Speisen bildet. Selbstverständlich schmeckt der Tee auch am Morgen oder am Nachmittag einfach vorzüglich und ist eine hervorragende Alternative zu Kaffee.

Wirkung von Genmaicha

Menschen, die koffeinsensibel sind, profitieren besonders von dem milden Grüntee. Dadurch, dass gerösteter Naturreis beigemengt ist (ca. 50 %-Anteil) sind weniger Grüntee-Inhaltsstoffe enthalten, wodurch sich der Gehalt an Koffein verringert.

Genmaicha beruhigt den Magen und fördert die Verdauung, da durch den enthaltenen Reis ein wärmender und entspannender Effekt entsteht.

Grüntee enthält ca. 360 ätherische Öle und ca. 200 sekundäre wichtige Pflanzenstoffe wie beispielsweise Flavanole und Catechine (siehe hierzu auch Flavonoide), Polysaccharide, Fettsäuren, Vitamine, Spurenelemente, Chlorophyll oder Aminosäuren. Hier spielt die Kombinations- und Wechselwirkung eine wichtige Rolle. Durch die Wechselwirkung der im Tee enthalten verschiedenen Substanzen wie unter anderem Theophyllin und Koffein ist der Grüntee wesentlich verträglicher als Kaffee.

Des Weiteren ist Genmaicha gut für die Gesundheit der Zähne. Nicht selten kommt es vor, dass sich durch übermäßigen Schwarztee- oder Kaffeegenuss die Zähne verfärben. Grüntee hingegen verfärbt die Zähne nicht nur bedeutend geringer, sondern enthält auch Catechine, welche Karies vorbeugen. Außerdem enthält grüner Tee zwischen 40-334 mg Fluorid, was den Zahnschmelz härtet und somit vor Karies schützt.

Zubereitung von Genmaicha

Wie bei allen Grüntee-Sorten wird auch der Genmaicha nicht mit kochendem, sondern warmem Wasser aufgegossen. Außerdem sollte man darauf achten, dass er nicht allzu lange zieht, denn dann würde er bitter werden. Da Grüntee nicht fermentiert wird und dadurch Tannine und Polyphenole höher konzentriert verbleiben, verleiht dies dem Tee bei zu langem Ziehen Bitterkeit.

Für den Tee das Wasser auf 70 bis 80 Grad erhitzen. Hier gilt auf 500 ml Wasser 6 bis 7 g loser Tee.

Für einen perfekten Genuss reicht es aus, den Genmaicha 1,5 Minuten ziehen zu lassen. Die Ziehzeit sollte keinesfalls länger als 2 Minuten andauern. Dieselben Blätter können jedoch noch weitere 2 Male für einen Aufguss verwendet werden, ohne dass Nachteile im Geschmack entstehen. Das Ergebnis bleibt das Gleiche. Ab dem zweiten Aufguss ist eine Ziehzeit von 15 Sekunden ausreichend.

Tipp:

Da grüne Tees nicht alle gleich schmecken, sollte für Genmaicha und für andere Sorten jeweils eine andere Kanne verwendet werden. Würde man immer dieselbe Kanne benutzen, können die Aromen überlagert werden. Zudem wird der Geschmack verfälscht, da die Kanne das Aroma des vorherigen Tees angenommen hat.

Als Material für Teekannen eignet sich Porzellan sehr gut. In Japan werden die Teekannen oft traditionell von Hand gefertigt. Teekannen aus Gusseisen sind ebenso begehrt. Bei der Anschaffung ist es wichtig, darauf zu achten, dass die Teekannen qualitativ hochwertig sind und somit ein optimaler Genuss gewährleistet ist.