Das leuchtend grüne Pulver, das Matcha, hat längst seinen Siegeszug von japanischen Teezeremonien in moderne Cafés und Küchen weltweit angetreten. Ob als heißer Tee, cremiger Latte oder Zutat in Smoothies und Desserts – Matcha begeistert immer mehr mit seinem einzigartigen Geschmack und seinen gesunden Eigenschaften. Doch welche Pflanze steckt eigentlich hinter diesem Superfood? Hier erfährt man mehr über die mysteriöse Matcha Pflanze.
Herkunft
Um zu verstehen, welche Pflanze hinter dem Matcha steckt, muss man nur die Herkunft des Matchas näher betrachten. Denn auch wenn man heutzutage das grüne Pulver mit Japan verbindet, kommt Matcha ursprünglich aus China. Erst japanische Mönche brachten das begehrte Pulver aus dem Land des Lächelns auf die japanische Insel.
Und für was ist China auf aller Welt bekannt? Genau für den Tee! Und hier haben wir auch schon die Antwort darauf, welche Pflanze hinter dem Matcha steckt: Camellia sinensis - die Teepflanze!

Matcha ist nämlich nichts anderes als besonders hergestellter grüner Tee. Ausgangsbasis ist die Teepflanze Camellia sinensis, die allerdings mit Netze beschattet wird. Dadurch erreichen weniger Sonnenstrahlen die Teeblattoberfläche und die Pflanze gerät unter Stress. Dies wiederum führt zu einer erhöhten Produktion von vielen wertvollen Inhaltsstoffe, wie Flavonoide, Chlorophyll, L-Theanin und Teein/Koffein. Dadurch wird Camellia sinensis aber noch nicht zum Matcha. Denn nach dem Dämpfen und Trocknen wird das Blattgewebe von den Blattrippen getrennt und man erhält so Tencha. Tencha ist die Vorstufe von Matcha. Dieser Tencha wird nun mit Steinmühlen aus Granit gemahlen und erst so entsteht der beliebte Matcha.

Camellia sinensis - Die Matcha-Pflanze
Bei der Matcha-Pflanze handelt es sich also um Camellia sinensis. Camellia sinensis wiederum hat vier Varietäten:
- Camellia sinensis var. sinensis
- Camellia sinensis var. assamica
- Camellia sinensis var. dehungensis
- Camellia sinensis var. pubilimba

Insbesondere aus den ersten beiden Varietäten wird Tee hergestellt. Wobei aus Camellia sinensis var. sinensis vor allem ein leichter, heller Tee mit viel Aroma gewonnen wird, während Camellia sinensis var. assamica einen kräftigen und dunklen Tee hervor bringt.
Für die Herstellung von Matcha wird in der Regel auf Camellia sinensis var. sinensis zurückgegriffen. Allerdings ist auch dies meist nicht die letztendliche “Matcha-Pflanze”, sondern es existieren spezielle Cultivare (gezüchtete Varianten - ähnlich wie Rebsorten beim Wein) der Camellia sinensis var. sinensis. Die bekanntesten Cultivate für Matcha sind:
- Yabukita: Dies ist das mit Abstand am häufigsten angebaute Cultivar in Japan, das etwa 80% der japanischen Grüntee-Produktion ausmacht (frostbeständig und relativ resistent gegen Krankheiten)
- Okumidori: Überzeugt mit seinem starken Umami-Geschmack und einer leichten Bitterkeit. Es handelt sich hierbei um ein vergleichsweise neues Kultivar, das in den 1970er Jahren entwickelt wurde.
- Samidori: Wird vor allem für sehr hochqualitative Matchas verwendet und ist für seine weiche und cremige Textur geschätzt
Dies ist nur eine kleine Auswahl an vorhandenen Cultivare für Matcha. Sie unterscheiden sich in Resistenzen gegen Kälte oder Pflanzenkrankheiten, Erntezeitpunkte und letztendlich damit auch im Geschmack (insbesondere der charakteristische Umami-Geschmack wird durch den Gehalt von dem enthaltenen L-Theanin beeinflusst, was wiederum abhängig von der eingesetzten Cultivar ist).
Matcha Pflanze kaufen
Nachdem wir nun wissen, dass hinter der Matcha Pflanze eigentlich Camellia sinensis steht, kann man sich nun auch auf die Suche nach Kaufmöglichkeiten der Teepflanze machen.
In Online-Shops kann man verschiedene Teepflanzensorten kaufen. Man sollte dabei auf winterharte Sorten zurückgreifen und genau die Standortbedingungen durchgehen. Sie sollten für unsere mitteleuropäische Klimazone geeignet sein.
Anbau: Matcha von der eigenen Matcha-Pflanze?
Hat man nun seine Matcha-Pflanze gefunden und gekauft, ist es leider dennoch ein noch sehr weiter bis nahezu unmöglichen Weg bis zum eigenen Matcha. Zum einen wird die eigene Matcha-Pflanze durch unsere klimatischen Bedingungen kein spezielles Cultivar sein, das man beispielsweise in Japan anbaut. Die Wahrscheinlichkeit ist also sehr hoch, dass die gekaufte Teepflanze sich gar nicht für Matcha eignet. Darüber hinaus benötigt diie Beschattung der Pflanze viel Erfahrung und Fingerspitzengefühl. Und als wäre das noch nicht genug, ist es mit einer einzigen Pflanze natürlich nicht getan. Da man für hochwertigen Matcha nur die obersten, feinsten Blätter nimmt, braucht man schon gleich mehrere Pflanzen. Nach dem Ernten kommt zu dem mit der Dämpfen und Trocknen und spätestens mit dem Mahlen in der Granitsteinmühle noch so viele Schritte hinzu, die die Produktion von eigenem Matcha unmöglich machen.