Kukicha ist ein grüner Tee aus Japan, der durch seine besondere Zubereitung und den einzigartigen Geschmack auffällt. Anders als die bekannten grünen Tees, wird Kukicha nicht nur aus den Blättern, sondern auch aus den Stängeln der Teepflanze hergestellt. Das Ergebnis ist ein milder, erfrischender Tee, der sich perfekt für den täglichen Genuss eignet. In diesem Artikel werfen wir einen genaueren Blick auf die Herkunft, die Zubereitung und die besonderen Eigenschaften des Kukicha – ein Tee, der sowohl Neulinge als auch echte Teekenner überraschen kann.
Was ist Kukicha Tee?
Kukicha ist eine japanische Sorte des grünen Tees, die vorwiegend aus Blattrippen und Stängeln der Teepflanze gewonnen wird. Daher leitet sich auch der Name ab: Kuki bedeute Stiel und cha bekannterweise Tee – Stieltee.

Der Tee erreicht die Qualität eines guten Sencha, enthält aber deutlich weniger Koffein, weshalb er auch für den abendlichen Genuss geeignet ist. Wenn Stängel verarbeitet werden, die man im Herstellungsprozess von Sencha und Gyokuro aussortiert, bezeichnet man Kukicha auch als Shiraore oder Karigane. Der Unterschied zwischen Shiraore oder Karigane liegt dabei nur in der regionalen Benennung. Shiraore wird in der Region Kyushu verwendet, während Karigane in der Region Kyoto gebräuchlich ist.
Je nach Anlass und Qualität des Tees werden für Kukicha unterschiedliche Zubereitungen empfohlen. Beim ersten Aufguss sollte eine Temperatur von 90 Grad vorherrschen. Die Ziehzeit wird zwischen 30 und 50 Sekunden angegeben. Kukicha kann drei- bis fünfmal aufgegossen werden.
Zweigtee dampft sanft auf,
tanzt im Kelch wie Frühlingswind,
Erde haucht ihr Lied.
Arten von Kukicha-Tee
Während Kukicha aus Blättern und Stängeln der Teepflanzen hergestellt wird, verwendet man für die Sorten Karigane/Shiraore nur Blätter und Stängel beschatteter Pflanzen. Karigane/ Shiraore erzielt einen etwas höheren Koffeingehalt und einen süßeren Geschmack als Kukicha. Durch das sogenannte Kaltbrauen/Cold Brew lässt sich der Koffeingehalt von Karigane/ senken. Kaltes Wasser zieht die süßen Bestandteile aus Stielen und Blättern. Dadurch erhält der Grüntee einen fruchtigen, gleichmäßigen und sanften Geschmack mit Noten von Melone und Gurke. Spezielle Varianten des Kukicha-Tees werden geröstet oder setzen sich aus den Ästchen des Teestrauchs zusammen, dazu aber unten mehr.
Wirkung von Kukicha-Tee
Kukicha-Tee erzielt eine entspannende und beruhigende Wirkung. Der Tee steigert den Energielevel und baut gleichzeitig Stress ab. Er regt trotz eines geringen Koffeingehalts Kreislauf und Durchblutung an. Der beste Geschmack und die optimale Wirkung erzielt der Tee, wenn er eine satte, trübe und grüne Aufgussfarbe hat. Eine luftdichte Aromaschutzverpackung konserviert die Qualität auch über einen längeren Zeitraum.
Im Rahmen einer makrobiotischen Diät wird Kukicha-Tee als calciumspendendes und entsäuerndes Getränk empfohlen. Er kann bedenkenlos auch von Schwangeren, Kindern und älteren Menschen konsumiert werden, sofern sich der Konsum in Grenzen hält.
Der Tee ist eine hervorragende Quelle für Antioxidantien und Catechine. Kukicha befreit den Körper von Giftstoffen, trägt zur Senkung des Cholesterinspiegels bei und verbessert die Verdauung. Zudem versorgt er den Körper mit Phosphor, Folsäure, Kalium, Beta-Carotin und Vitamin C. Karigane/Shiraore ist darüber hinaus ein idealer Lieferant von Spurenelementen und Mineralstoffen. Sie gilt als besonders bekömmlich und verträglich.
Nebenwirkungen
Der Grüntee überzeugt nicht nur mit einem guten Preis-Leistungsverhältnis und einem intensiven Geschmack, sondern auch mit seiner Bekömmlichkeit. Durch den hohen Anteil an Vitaminen, Catechinen, Aminosäuren und Spurenelementen ist der Tee sehr gut verträglich. Nebenwirkungen sind nicht bekannt. Allerdings sollten die Konsumenten auf einige Qualitätsmerkmale achten.
Die besten Anbauregionen für Kukicha sind Uji, Shizuoka und Kagoshima. Das Blattmaterial sollte von den hochwertigen Sorten Gyokuro und Kabuse Sencha stammen. Auch auf das Datum der Ernte kommt es an. Für die optimale Qualität sollte sie im April oder Mai erfolgen. Achte beim Kauf zudem auf geprüfte und rückstandfreie Ware. Schlechteres Material erkennt man an einem hohen Anteil an braunen, groben, holzigen und faserigen Stängeln.
Wie gesund ist Kukicha?
Kukicha entfaltet auch bei längerer Ziehzeit in heißem Wasser wenige Bitterstoffe und entfaltet ein mildes und süßes Aroma. Da die Teesorte wenig Koffein enthält, kann sie auch in größeren Mengen bedenkenlos getrunken werden. Kukicha-Tee entspannt und wirkt zugleich leicht anregend auf Körper und Geist. Er gilt als förderlich für Stoffwechsel und Kreislauf.
Koffeingehalt von Kukicha
Verglichen mit anderen losen Blatttees hat Kukicha einen niedrigen Koffeingehalt. Der Gehalt liegt je nach Sorte und Ziehzeit zwischen 20 und 40 Milligramm pro Portion. Er liegt somit um die Hälfte niedriger als bei einer Tasse Sencha. Auch größere Mengen Kukicha kann man bis weit in den Nachmittag hinein bedenkenlos trinken. Wer empfindlich auf Koffein reagiert, sollte den Tee aber vor dem Schlafengehen dennoch meiden.
Gerösteter Kukicha
Die geröstete Variante des Kukicha-Tees nennt man Kuki Hojicha/ Kuki Houjicha. Durch das Rösten von Stängeln und Blättern vermindert sich der Koffeingehalt, so dass man den koffeinärmsten japanischen Tee erhält. Zudem verändert sich der Geschmack von Kukicha. Der Grüntee schmeckt in der gerösteten Variante weniger süß und erhält stattdessen Noten von dunkler Schokolade und schwarzem Tee.
Geschmack von Kukicha-Tee
In der klassischen Variante hat der Kukicha-Tee einen milden, leicht fruchtigen und süßlichen Geschmack. Zudem entfaltet der Tee eine angenehm erfrischende Wirkung. Da auch die Stängel verarbeitet werden, entstehen weniger Bitterstoffe als bei anderen Teesorten. Für die süßliche Note ist unter anderem die Aminosäure L-Theanin verantwortlich, die vor allem im Stängel in großen Mengen vorhanden ist.

Zubereitung von Kukicha
Kukicha-Tee wird ähnlich zubereitet wie andere japanische Grüntees. Für eine große Tasse (250ml) empfiehlt sich eine Menge von einem großzügigen Esslöffel (circa 3-4g Tee). Diese Menge wird mit etwa 70 Grad heißem Wasser aufgegossen, mit einer Ziehzeit von etwa 2 Minuten.
Kukicha kann häufiger aufgegossen werden. Die Ziehzeit halbiert sich dabei auf etwa 60 Sekunden. Ebenfalls ist es möglich Kukicha als Cold Brew Tee zuzubereiten.
Kukicha Zubereitung im Überblick