Der Kabusecha (かぶせ茶) ist auch unter der Bezeichnung Kabuse Sencha bekannt. Und letztere Bezeichnung weist auch schon darauf hin, dass es sich hierbei um einen besonderen Sencha handelt. Man sagt, dass der Kabusecha die Eigenschaften von einem edlen Gyokuro mit einem klassischen Sencha vereint. Doch was steckt genau hinter dem Kabusecha und wie schmeckt dieser?
Was ist Kabusecha?
Kabusecha, oder eben auch Kabuse Sencha (im engl. auch Kabuse tea – Kabuse Tee), bedeutet „abgedeckter Tee“. Und tatsächlich zählt sich der Kabusecha auch zu den Schattentees, also grüne Tees, die vor der Ernte beschattet werden. Damit gehört der Kabusecha in die selbe Familie wie Gyokuro und Matcha.
Beim Kabusecha spricht man allerdings von einem Halbschattentee, da er nicht so lange beschattet wird, wie beispielsweise ein Gyokuro oder Matcha. Statt drei oder gar vier Wochen wird der Kabusecha nur kürzer, meist für rund eine, maximal zwei Wochen mit Netzen beschattet (jap. Kabuseru bedeutet bedeckt) und auch nicht in komplett Dunkelheit gehüllt, bevor er geerntet wird. Es wird ca. 50% des Sonnenlichts herausgefiltert. Teilweise wird der Kabusecha auch als „Schatten Sencha“ betitelt.

Nach der Ernte werden die Blätter leicht gedämpft (z.B. mit der japanischen Dämpfungsmethode Chumushi - 45-60 Sekunden), um den Oxidationsprozess zu stoppen, ehe sie dann noch gerollt werden.
In der Regel ist Kabusecha grüner Tee, könnte aber auch zu einem Oolong oder gar Schwarztee weiterverarbeitet werden.
Sanfter Frühlingsduft,
Schatten küsst die jungen Blätter,
grünes Licht im Mund.
Herkunft
Der Kabusecha kommt aus Japan. Hauptanbaugebiete sind unter anderem die Präfektur Mie (etwa ein Drittel), sowie die Präfekturen Fukuoka, Saga, Nara oder auch Kagoshima.
Kabusecha vs Sencha
Im nachfolgenden Video von Tee Kontor Kiel erfährt man den Unterschied und auch die Gemeinsamkeiten von Kabusecha vs Sencha:
Wirkung
Kabusecha wird wie allgemein Grüntee auch, eine gesundheitsfördernde Wirkung nachgesagt. Durch seinen erhöhten Theaningehalt wirkt er ausgleichend auf das Nervensystem, fördert aber auch die geistige Klarheit und unterstützt die Konzentration, ohne Unruhe zu verursachen. Gleichzeitig sorgt das Teein/Koffein für eine langanhaltende Wachheit, die weniger abrupt einsetzt als bei Kaffee. Diese Kombination macht Kabusecha ideal für fokussierte Arbeit, Meditation oder eine ausgeglichene Energiezufuhr über den Tag hinweg. Zudem kann er stressmindernd wirken, da Theanin die Produktion von beruhigenden Neurotransmittern wie GABA anregt. Antioxidantien und Catechine (EGCG) sorgen für Zellschutz und auch als Vitaminquelle, beispielsweise für Vitamin A oder Vitamin B1/B2, kann er angesehen werden. Wer also einen sanften, aber effektiven Energiekick sucht, findet in Kabusecha eine perfekte Balance.

Geschmack
Der Kabusecha aus der ersten frühen Pflückperiode (First Flush) hat einen erhöhten Gehalt an Chlorophyll, Carotinoiden, Theanin und anderen Aminosäuren, die dem Tee eine aromatische Süße und einen fruchtig-grünen Duft verleihen. In der Fachsprache wird dieser charakteristisches Aroma auch „Ooika“ (覆い香) bezeichnet, das sich aus den Wörtern 覆い = Schatten/Bedecken und 香 = Aroma zusammensetzt. Die Süße wird durch leicht nussige Aromen umspielt und sorgt so auch für eine feine Milde. Insbesondere durch seine Umami-Note zeichnet sich der Kabusecha aus.
Im Vergleich zum Gyokuro schmeckt der Kabusecha etwas kräftiger, was auf mehr Gerbstoffe und Teein (Koffein) hinweist.
Zubereitung
Kabusecha Zubereitung im Überblick
Für die Zubereitung des Kabusecha wird für eine große Tasse (250ml) etwa ein Esslöffel (circa 4g Tee) mit 65-70° heißes Wasser übergossen und für ca. 2 Minuten ziehen gelassen. Danach sind weitere Aufgüsse möglich und auch empfohlen, wobei sich die Ziehzeit auf ca. 60 Sekunden verkürzt. Da es sich hierbei um einen hochwertigen Tee handelt, sollte man auch auf die Wasserqualität achten. Hochwertiger Kabusecha profitiert dabei von weichen Wasser. Entweder nutzt man also Mineralwasser oder man filtert das Wasser aus dem Wasserhahn.
Wer hat, der nutzt für die Zubereitung des Kabuscha eine japanische Kyusu Teekanne. Natürlich kann man den Kabusecha auch kalt aufgießen (Cold Brew Verfahren).